„Grüß Göttin“ ist auf Herbergsuche
2016 wurde das Schild der Tiroler Künstlerin Ursula Beiler abmontiert, seit zwei Jahren liegt es in einer Garage der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Innsbrucks Kulturstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) sucht jetzt nach einem Platz, was allerdings nicht leicht ist, wie sie sagt. Die „Grüß Göttin“ habe den Zweck, nach Innsbruck kommende Menschen zu begrüßen. „Drum soll sie wo stehen, wo sie entsprechend wahrgenommen werden kann.“ Nachdem man nicht überall stadteigene Grundstücke habe und bei diesen die Sichtbarkeit nicht überall gegeben sei, schränke sich der Kreis ein, so Schwarzl.
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Vorwurf der Blasphemie
Vornehmlich in konservativen Kreisen handelt es sich bei der „Grüß Göttin“ um ein ungeliebtes Kunstwerk. Von 2008 bis 2016 stand es an der A12 in Kufstein. Die dortigen Schützen verbanden damit Blasphemie, es wurde zudem mehrfach beschädigt. Die FPÖ verlangte 2008 in einem Landtagsantrag die unverzügliche Entfernung.
Schwarzl hat konkrete Standorte im Auge
Das Schild war Teil des Landes-Projekts „Kunst im öffentliche Raum“. Ursula Beiler will damit darstellen, dass Gott nicht nur männlich ist. Gott sei eigentlich neutral, sagt Beiler, „aber wir assoziieren immer diesen Herrgott-Vater mit Bart damit“. Vorschläge für einen Standort gibt es mehrere. Beim Flughafen, auf der Sieglangerbrücke, im Kreisverkehr Kranebitter Allee oder bei der Leopold Franzens Universität. Zwei Standorte hat Schwarzl konkret im Auge. Welche, das will sie nicht zu früh verraten.