Walser zum Wirtschaftskammer-Chef gewählt

Der Thaurer Bürgermeister und Unternehmer Christoph Walser ist am Dienstag offiziell zum Kandidaten als Präsident der Wirtschaftskammer bestellt worden. Er folgt im November Jürgen Bodenseer nach, der vorzeitig aus dem Amt scheidet.

Bei der Wirtschaftsbund-Landesgruppenhauptversammlung in Völs votierten 97 Prozent der Delegierten für Walser. Die Wahl zum Wirtschaftskammerpräsidenten gilt damit als vollzogen, weil dem Wirtschaftsbund nach dem Rückzug von Bodenseer die Nachbesetzung obliegt. Das neue Amt tritt Christoph Walser am 14. November an. Die Wahl in den Gremien der Wirtschaftskammer ist nur mehr Formsache. Chef des ÖVP-Wirtschaftsbundes bleibt Franz Hörl. „Das war mein Wunsch“, bekräftige Walser im ORF-Interview.

Service für Betriebe

Für Walser sind drei Aufgaben in seiner neuen Funktion zentral. Ein Schwerpunkt ist für ihn die klassische Interessensvertretung der Unternehmen. Der zweite Punkt ist ein entsprechender Service für die Betriebe. Er verspricht näher an den Betrieben zu sein, um vor Ort die Anliegen aufnehmen zu können.

Neue Ausbildung für Lehrlinge

Als zentrales Anliegen in seiner neuen Funktion bezeichnet Walser eine Aufwertung der Lehre. Denn fast alle Betriebe in Tirol würden am Fachkräftemangel leiden. „Wir werden versuchen, die Lehre neu zu positionieren“, sagte Walser. Man müsse aufzeigen, dass man auch mit einem Lehrberuf erfolgreich sein kann. Er will erreichen, dass Jugendliche wieder stolz darauf sind, eine Lehre zu absolvieren.

Dafür brauche es Gespräche mit Lehrenden, Jugendlichen und Eltern. Aufwerten will er den Lehrberuf auch durch ein neues Ausbildungssystem. Eine Idee ist, dass durch eine Ausbildung in einem Betrieb ein gleich hoher Standard erreicht werden kann wie in der Schule - nach dem Motto - „vom Meister zum Master“.

Christoph Walser

ORF/Hermann Hammer

Christoph Walser

Reden unter Sozialpartnern

Grundsätzlich steht Walser zur Sozialpartnerschaft. Er steht zum Beschluss des Zwölf-Stunden-Tages bzw. der 60-Stunden-Woche durch die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung. Er ist der Meinung, dass die „Regierung da ein Zeichen setzen musste“, um den Klein- und Mittelbetrieben zu helfen. Langfristig müssten die Sozialpartner wieder miteinander reden.

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