Konkrete Pläne für Pannenstreifenöffnung

Die Öffnung des Pannenstreifens auf der Autobahn bei Stoßzeiten ist in Tirol politisch umstritten. Bei der ASFINAG hingegen hält man die Strecke zwischen Zirl und Innsbruck für geeignet, in zwei Jahren könnte es damit ernst werden.

Die SPÖ und die Freiheitlichen sind für die Pannenstreifen-Freigabe zu den Stoßzeiten, Vertreter von den Grünen und NEOS dagegen. Das Transitforum Austria spricht von einer Schnapsidee. Die Politik solle sich mit den negativen Auswirkungen des an fast allen Tiroler Straßen überlasteten Verkehrs befassen und nicht versuchen, künstlich immer noch mehr Verkehr auf den Straßen zu erzeugen.

Bei der ASFINAG schon jahrelang geplant

Bei der ASFINAG plant man schon seit Jahren, testweise auf der Inntalautobahn zwischen Zirl-Ost und Innsbruck-West bei Staus in der Früh und am Abend vorübergehend den Pannenstreifen als dritte Spur aufzumachen. Stefan Siegele von der ASFINAG sagt, man habe hier viele Verkehrsteilnehmer, welche die Straße gut kennen, keinen Transit und sehr wenig Schwerverkehr, „und glauben somit, dass deshalb diese Strecke ideal ist“.

Inntalautobahn bei Innsbruck-West

ORF

Die Inntalautobahn zwischen Zirl und Innsbruck erscheint der ASFINAG geeignet

Zudem müssten spätestens ab dem Frühjahr 2020 die Fahrbahnen in diesem Bereich saniert und wasserrechtlich notwendige Arbeiten durchgeführt werden. Für Siegele ist es logisch und sinnvoll, im Zuge dessen auch die Vorkehrungen für eine temporäre Pannenstreifen-Freigabe zu machen.

Umbauten und neue Tafeln notwendig

Für einen Testversuch müssen Pannenbuchten gebaut und über der Fahrbahn zusätzliche Anzeigetafeln installiert werden. Kritik, dass durch die Öffnung des Pannenstreifens bei Stau mehr Verkehr entstehen würde, widerspricht Stefan Siegele. Der Verkehr würde lediglich verlagert, wie Studien ergeben hätten. Diese besagen, dass man bis zu 20 Prozent mehr Verkehr auf der Autobahn haben werde, was richtig und gewollt sei, so Siegele. Man hole damit Ausweichverkehr aus dem untergeordneten Straßennetz und damit aus den Dörfern und Gemeinden. „Das Argument, dass wir die Stadt zustauen, stimmt nicht“, so Siegele.

Die Vorbereitungen für den Testversuch in Tirol laufen. Man wolle noch die Ergebnisse des Versuchs auf der Ostautobahn bei Wien abwarten, der vor einem Monat begonnen hat. Ab Herbst 2020 könnte es zwischen Zirl-Ost und Innsbruck-West mit der Öffnung des Pannenstreifens bei Stau ernst werden.

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