Weiter Kritik an Ende der Lehre für Asylwerber

Der Plan der Regierung, die Lehrlingsausbildung für junge Asylwerber abzuschaffen, sorgt in Tirol weiter für massive Kritik. SPÖ, Grüne, die Gewerkschaft, das SOS Kinderdorf und die Plattform Asyl kritisieren die Pläne der Bundesregierung.

Als „wirtschaftlichen und integrationspolitischen Wahnsinn“ bezeichnen die Tiroler Grünen das von der Bundesregierung geplante Aus der Lehrlingsausbildung für Asylsuchende. Jeder wisse, dass händeringend Lehrlinge gesucht würden, besonders in den betroffenen Mangelberufen. Auch die Tiroler SPÖ spricht sich gegen die Abschaffung aus, besonders im Tourismusbereich werde jede engagierte Kraft gebraucht. Zudem seien die bisherigen Ausbildungsressourcen mit einer Abschiebung vergeudet.

Als „schweren Fehler und fahrlässigen “ bezeichnet der Gewerkschaftsbund in Tirol den Plan der Bundesregierung. Man dürfe Integrationswilligen nicht die Tür vor der Nase zuschlagen, so der ÖGB Tirol in einer Aussendung.

Lehrling an Arbeitsplatz

ORF

Tirol ist auf Platz drei der Bundesländer mit den meisten Asylwerbern in einer Lehrlingsausbildung

Auch Non-Profit-Organisationen gegen Pläne

Das SOS Kinderdorf spricht von einem „Zwang zum Nichtstun“, der nie eine Lösung sein könne. Ein Asylverfahren dauere oft Jahre, dass junge Menschen in dieser Zeit nichts machen dürfen sei eine Verletzung der grundlegenden Kinderrechte. Den Menschen werde auch die Möglichkeit genommen, selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen zu können, kritisierte auch die Plattform Asyl. Die Regierung zerstöre hier die allerletzte Perspektive der Asylwerber.

Auch bei der Wirtschaftskammer und der Landesregierung hatte der Vorstoß der Bundesregierung für Kritik gesorgt - mehr dazu in Diskussion um Abschiebung von Lehrlingen. Seit 2012 ist die Lehrlingsausbildung für Asylwerber bis 25 Jahre in Mangelberufen erlaubt. Derzeit absolvieren mehr als 130 junge Asylwerber in Tirol eine Lehre. Sie sollen ihre Ausbildung aber noch abschließen dürfen, erklärte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Hier sei man dabei, die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen.