Rekordumsatz für Firma Egger

Die Egger-Gruppe in St. Johann in Tirol (Bezirk Kitzbühel) hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordumsatz erzielt. Der Holzwerkstoff-Hersteller erwirtschaftete 2,6 Milliarden Euro. Länder außerhalb Europas spielen hier eine wachsende Rolle.

Immer noch ist Westeuropa der umsatzstärkste Markt für die Firma Egger. Rund 60 Prozent des Umsatzes wurden im Geschäftsjahr 2017/2018 in den westeuropäischen Ländern erwirtschaftet. Die Märkte außerhalb Europas gewinnen allerdings an Bedeutung für den Hersteller von Holzwerkstoffen.

Werk St. Johann außen

Egger Holz

Die gesamte Egger Gruppe beschäftigt rund 8.700 Mitarbeiter

Standort in Argentinien auf Vormarsch

Der Umsatzanteil in Südamerika und den Überseeregionen etwa konnte von 7,6 auf über 11,2 Prozent gesteigert werden. Verantwortlich dafür ist vor allem ein Werk in Argentinien, das Egger im Vorjahr übernommen hat. Es ist der erste Standort Eggers außerhalb Europas, 500 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

Egger investiere auch weiterhin, erklärten die Führungskräfte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. In Polen beispielsweise entsteht eine neue Produktionsstätte für beschichtete Spanplatten. In den USA starte das Unternehmen strategische Investitionen, so Egger. Der Ausblick für das kommende Jahr fällt positiv aus, als herausfordernd werden allerdings der bevorstehende Brexit und die wirtschaftspolitische Lage in der Türkei angesehen. Auch die Situation in der Ukraine habe dort zuletzt zu rückläufigen Umsätzen geführt.

Kritik an Lkw-Blockabfertigung

Kritik übte Thomas Leissing, der Finanzchef von Egger, an den vom Land Tirol durchgeführten Lkw-Blockabfertigungen beim Grenzübergang Kufstein. Sie würden dazu führen, dass Schwerfahrzeuge zu spät ankommen und Kundentermine nicht eingehalten werden können, erklärte Leissing. Die geplante Verschärfung des sektoralen Lkw-Fahrverbotes bereite dem Unternehmen zudem Sorgen - mehr dazu in Transit: Platter kündigt Verschärfung an. Man befinde sich aber in Gesprächen mit der Tiroler Landesregierung, so Leissing, er sei positiv, dass es eine Lösung geben werden.

Vorwurf illegalen Holzhandels - Egger wehrt sich

Nachdem heimische Holzunternehmen mit dem Vorwurf von illegal geschlägertem Holz - etwa aus rumänischen Nationalparks - konfrontiert waren, weist Egger die Vorwürfe vehement von sich. Man beziehe zwar Holz aus der Ukraine, halte aber alle gesetzlichen Bestimmungen ein, erklärte Walter Schiegl, Gruppenleiter für Produktion und Technik, am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz.

In dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Umweltorganisationen EIA (Environmental Investigation Agency) und Earthsight, auf den sich die Umweltschutzorganisation WWF bezogen hatte, seien auch gar keine Vorwürfe gegen Egger enthalten, so Schiegl. Man halte jedenfalls die Sorgfaltspflicht bei solchen Beschaffungsvorgängen genau ein, betonte der Egger-Manager. Schiegl sah die aufgeflammte Debatte jedoch als „Chance“, Missständen entgegenzutreten.