Moraltheologe für Umdenken in Sexualmoral
Das Verbot der Antibabypille und aller Formen künstlicher Empfängnisverhütung durch Papst Paul VI. löste vor 50 Jahren eine Welle der Entrüstung aus und stieß auch viele praktizierende Katholikinnen und Katholiken vor den Kopf.
Hochschule Brixen
Er wisse nicht, wie viele das gesamte, relativ kurze Lehrschreiben gelesen hätten. Was angekommen sei, sei dieses Verbot und das hätten viele nicht nachvollziehen können. Es sei für viele eine Enttäuschung gewesen, so Lintner.
Theologe erkennt Umdenken in Kirche
Auch deshalb plädiert der Moraltheologe dafür, in Fragen der Sexualmoral umzudenken, die erotische Dimension der Liebe als Geschenk Gottes zu begreifen und die Reduzierung der Familienplanung auf natürliche Methoden endlich aufzugeben.
APA/dpa
Es sei in der Kirche sehr schwer, so etwas direkt zu sagen, gibt Lintner zu bedenken. Es sei vielmehr in der Kirche so, eine gewisse Lehre nicht mehr zu wiederholen, dass man darüber schweige und dass man aufzeige, dass es auch andere Denkmöglichkeiten gebe. Diese Bewegung bzw. Tendenz beobachte er derzeit, so der Moraltheologe.
Weder die letzten Bischofssynoden noch das jüngste Lehrschreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus äußern sich zu den Methoden der Empfängnisregelung. Die Frage bleibt der Entscheidung des Gewissens der Partner überlassen.
Links:
- Mehr als Pillenverbot? Was in in „Humanae vitae“ steht (religion.ORF.at)