Alte Strickmuster werden zu Haute Couture
Fischgrätlein und Zwetschkenkern
Traditionelle Tiroler Strickmuster haben besondere Namen, wie etwa Fischgrätlein und Zwetschkenkern. Sie geraten aber immer mehr in Vergessenheit. Das wollen drei junge Designerinnen verhindern.
Sie nennen sich die Vorstrickerinnen: die Modedesignerin Teresa Mair aus Absam, die Grafikdesignerinnen Anja-Lisa Hirscher aus Ulm und Cecilia Palmer aus Berlin. Ihre Mission ist, vergessene, traditionelle Strickmuster und -techniken aus Tirol, Südtirol, Vorarlberg und Bayern wieder zum Leben zu erwecken.
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Traditionelle Strickmuster sterben aus
Fischgrätlein, Zwetschkenkern, Stiagn und Tulpe: Es sind regionale Strickmuster aus Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Bayern, die solch klingende Namen tragen. Allen gemein ist ebenso, dass sie immer mehr in Vergessenheit geraten. Die Vorstrickerinnen wollen dem entgegenwirken, und regionale Handwerkskunst unterstützen.
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Es brauche einen „modernen Touch“
Um traditionelle Muster präsent zu halten brauche es jedoch einen „modernen Touch“, so die 27-jährige Modedesignerin Mair. Die ursprünglichen Muster seien oft überladen und nicht mehr zeitgemäß. Neue gestalterische Wege erkundet sie gemeinsam mit ihren Designerkolleginnen Hirscher und Palmer. Ursprüngliche Muster werden vereinfacht, abstrakter gestaltet oder anders angeordnet. Die designaffinen Neuinterpretationen setzt Mair dann an ihrer Strickmaschine um.
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Anschließend fügt sie die gestrickten Komponenten in ihre nachhaltigen Kleidungsstücke ein. Für Kreationen ihres Labels „Coat Couture“ verwendet sie heimische Materialien, jeder Mantel ist ein Unikat.
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Kompetenzatlas zeigt regionale Unterschiede
Das Ergebnis ihrer Recherche wird bald auch online zu sehen sein. In einem „Craft Atlas“ werden spezifische Muster geographisch eingeordnet. Durch Reinzoomen werden selbst tälerspezifische Unterschiede ersichtlich, so Mair.