Mehrmonatige Haftstrafe für Schlepper

Ein 39-Jähriger ist am Mittwoch am Innsbrucker Landesgericht wegen Schlepperei zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der Mann war als Teil einer kriminellen Vereinigung an mehreren Schleppfahrten von Italien nach Deutschland beteiligt.

Eine Schleppfahrt von Mailand nach Rosenheim wurde dem 39-Jährigen im April dieses Jahres zum Verhängnis. Bei der Mautstelle Schönberg geriet der gebürtige Türke in die Schwerpunktkontrollen der Polizei. Mit im Auto waren zu diesem Zeitpunkt zwei Türken ohne gültige Papiere. Nach seiner Festnahme gestand der 39-Jährige, der seit knapp 20 Jahren in Italien lebt, drei weitere Schleppfahrten mit türkischen Staatsbürgern. Er habe diese Fahrten aus Solidarität gemacht, weil er als Kurde selbst flüchten musste und somit seinen Landsleuten mit demselben Schicksal helfen wollte, so der 39-Jährige. 1.600 Euro verdiente er mit den Transportfahrten, mit einem weiteren Teil des Entgelts seien die Schulden seines Cousins getilgt worden.

Urteil nicht rechtskräftig

Vor Gericht verstrickt sich der Mann am Mittwoch mehrmals in Widersprüche. 24 Monate Haft, acht Monate davon unbedingt, lautet schließlich das nicht rechtskräftige Urteil des Schöffensenats. Der Angeklagte erbat sich nach einer langen Diskussion mit seinem Verteidiger im Gerichtsaal drei Tage Bedenkzeit.