Transit: Nächster verbaler Schlagabtausch

Der deutsche Verkehrsminister hat am Samstag bei einem Österreichbesuch erneut Tirols Transitmaßnahmen heftig kritisiert. Die Reaktion von Landeshauptmann Günther Platter ließ nicht lange auf sich warten.

Der freie Warenverkehr in Europa „verträgt sich nicht mit Autobahn-Blockaden und Blockabfertigung“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei einer Veranstaltung der Deutschen Handelskammer in Salzburg. Man könne auch nicht wie Platter es tue, mit immer neuen Forderungen kommen, die über schon Vereinbartes hinausgehen. Der deutsche Minister versprach etwas unverbindlich, dass Deutschland mehr in die Zulaufstrecken auf bayerischer Seite zum Brennertunnel investieren werde

Tirol sollte für Deutschland Vorbild sein

Seit 25 Jahre schließe man mit Deutschland Vereinbarungen, um den Lkw-Transitverkehr auf die Schiene zu bringen. „Passiert ist nur etwas in Tirol, Deutschland hat eine Vereinbarung nach der anderen gebrochen“, reagierte Platter in der APA.

„Bei den Schienen-Ausbaumaßnahmen kann sich Deutschland an Tirol und Österreich ein Beispiel nehmen“, sagte Platter, der Scheuer erneut einlud, sich vor Ort selbst ein Bild der Situation zu machen - mehr dazu in Platter droht mit mehr Lkw-Blockabfertigungen. Für den Brenner-Transit-Gipfel habe dieser „ja leider keine Zeit gehabt“, kritisierte Platter seinerseits. „Auf seinem Weg nach Tirol wird ihm (Scheuer, Anm.) auf jeden Fall bewusst werden, dass auch im bayrischen Teil des Inntales die Grenze der Belastbarkeit für Mensch, Natur und Infrastruktur durch den Transit-Verkehr längst überschritten ist“, machte der Tiroler Landeshauptmann deutlich.

Scheuer verteidigte Dieseltechnologie

Weiters äußerte sich Scheuer in der Salzburger Residenz zur aktuellen Dieseldebatte. Diese werde in Deutschland „geradezu masochistisch und sehr deutsch geführt“, hielt Scheuer ein entschiedenes Plädoyer für die Zukunft des Diesels als Autoantrieb. Es werde zu wenig über deutsche Ingenieurskunst geredet, die dafür gesorgt habe, dass der Schadstoffausstoß des Diesels in den letzten Jahren um 70 Prozent gesenkt werden konnte.