Erst die Zecke, dann die Impfung

Der Südtiroler Sanitätsbetrieb lädt Bürgerinnen und Bürger immer wieder ein, sich für eine Zeckenschutzimpfung zu entscheiden. Doch wer sich jetzt impfen lassen will, bekommt erst einen Termin, wenn es schon wieder zu spät ist.

In diesem Jahr kommt die Zecke wohl schneller als die Impfung gegen FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese Erkrankung, die durch Zeckenbisse übertragen wird, kann zur Entzündung von Hirn und Hirnhaut führen. Doch wer sich derzeit in Bozen für die Impfung vormerkt, bekommt erst Ende Juli einen Termin.

Bereits zwei Fälle von Hirnhautentzündung

Grundsätzlich ist nicht jeder Zeckenbiss problematisch. Doch das Krankheitsrisiko ist auch in Südtirol vorhanden. Die Zahl der Zecken steigt. Mittlerweile sind die Spinnentiere auch auf den Talferwiesen in Bozen zu finden. Damit steigt auch die Gefahr, sich mit einer Krankheit wie Borreliose oder FSME zu infizieren. In diesem Jahr hat es in Südtirol bereits zwei Fälle von Hirnhautentzündung gegeben.

Zecke auf Ast

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Der Bozner Dienst für Hygiene und Gesundheit empfielt Menschen die Impfung, wenn sie sich berufsbedingt viel im Freien aufhalten. Auch Kinder seien einem höheren Risiko ausgesetzt, da sie in Bodennähe spielen. Die Nachfrage nach der Zeckenschutzimpfung sei Vorhanden, sagt der Dienst für Hygiene in Bozen. Diese sei derzeit aber kaum zu erfüllen.

Impfung mit Spritze in Oberarm

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Wer sich Mitte Mai vormerkt, bekommt die erste der drei Teilimpfungen erst Mitte Juli. Dabei schützt diese erst nach der nächsten Impfung im Abstand von bis zu drei Monaten. Die zuständige Dienststelle verweist auf Personalknappheit und auf den Mehraufwand, den die zusätzlichen Pflichtimpfungen von Kindern mit sich gebracht hätten. Die zuständige Landesrätin sagt auf ORF-Anfrage, es seien aufgrund des Engpasses bereits 30 neue Stellen geschaffen worden.

Alternative: Beim Hausarzt impfen lassen

Eine Impfung vor dem Sommer ist alternativ auch beim Haus- oder Kinderarzt möglich. Da aber nicht alle Mediziner diese Möglichkleit anbieten, empfielt sich die Anfrage vorab. Die Kosten für die Impfung übernimmt auch in diesem Fall die öffentliche Hand. Generell empfehlen Ärzte, die Zeckenschutzimpfung bereits in den Wintermonaten durchzuführen oder aufzufrischen.

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