Für Geologie intensivster Sommer seit 30 Jahren
Heißel und seine Mitarbeiter stehen schon den ganzen Sommer über im Dauereinsatz. Im Juli etwa kam ein junger Südtiroler ums Leben, nachdem sein Auto auf der Reschenstraße von einem Felsbrocken getroffen wurde, der sich im Bereich der Finstermünzbrücke gelöst hatte - mehr dazu in Toter bei Steinschlag auf Reschenstraße. Im Ötztal und bei Scharnitz starben heuer drei weitere Menschen wegen Felsstürzen.
Nach zahlreichen Unwettern den Sommer über kam es immer wieder zu teils folgenschweren Murenabgängen. Im Gschnitztal riss eine Mure Autos mit - Sturmschäden und Sperren nach Unwetter. Und in Osttirol musste die Defreggenstraße gesperrt werden - mehr dazu in Straßen nach Steinschlag und Muren gesperrt.
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In den letzten 30 Jahren habe es in dieser Intensität nicht so viele Ereignisse gegeben, sagt Landesgeologe Gunther Heißel: „Wir konnten uns auch in den letzten Jahren nicht über Beschäftigungsmangel beschweren, aber es ist sicher heuer eines der intensivsten Jahre.“
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Intensive Nutzung des Menschen spielt mit
Ursache für die vielen Ereignisse lägen zum einen in der Witterung, so Heißel. Seit Mitte Juli regne es in großen Teilen von Tirol „eindeutig zu viel“. Zum anderen seien die Ereignisse Ausdruck einer intensiven Nutzung des Geländes: „Wir haben das Problem, Niederschlagswasser schadlos los zu werden. Wir sollen es wegen der Hochwassergefahr nicht in die Flüsse und Bäche einleiten. Wir können aber auch nicht erwarten, dass ein Untergrund alle Wässer einfach aufnimmt. Das kann er tun, bis er wassergesättigt ist und dann schafft er es nicht mehr. Wir sind in manchen Gegenden nahe dieser Wassersättigung. Im Wipptal ist derzeit der Brennpunkt.“
Mit größeren Hangrutschen wie zuletzt auf der Brennerstraße bei Mühlbachl rechnet der Landesgeologe für heuer nicht mehr. Es könne aber jederzeit zu kleineren Ereignissen kommen.