Unfreiwillige Facebook-„Likes“ für Politiker
Der Chef der Jungen Tiroler ÖVP Dominik Schrott kandidiert für den Nationalrat. Auf seiner Facebook-Seite sammelt er Unterstützer, Fans und Likes. 6.200 hat er schon zusammengebracht und damit mehr als der Landeshauptmann. Doch scheinen viele von ihrem Unterstützer-Glück gar nichts zu wissen.
Unfreiwillige Fans
Der Tiroler FPÖ Chef Markus Abwerzger, die SPÖ-Landeschefin Elisabeth Blanik, die Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter Schneider und der grüne Innsbrucker Bürgermeisterkandidat Georg Willi sind Fans des schwarz-türkisen Nationalratskandidaten geworden, offensichtlich nicht freiwillig. Der stellvertretende Landesparteivorsitzende der SPÖ, Georg Dornauer sagt, viele hätten sich auf der Seite von Schrott entdeckt, obwohl man dieses Like nicht bewusst gesetzt habe.
ORF
Persönliches Profil umgewandelt
Dominik Schrott sagt dazu, er habe sein persönliches Profil, das damals schon 4.920 Freunde umfasst habe, in eine Seite umgewandelt. Ab 5.000 müsse man es in eine Seite umwandeln, so Schrott. Dabei seien alles Abonnenten und Freunde automatisch transferiert worden. Dornauer sagt, er finde das nicht in Ordnung. Man könne privat mit jemandem auf Facebook befreundet sein, müsse aber nicht automatisch sein politisches Tun unterstützen.
Medienexperte sieht das kritisch
Der Social Media Experte Marco Wegleiter sagt, bei einer klassischen Unternehmensseite sei so eine Vorgangsweise nicht sonderlich kritisch, bei einem Politiker schaue das anders aus. Man werde einer bestimmten Partei zugeordnet, mit der man nichts zu tun habe, „ich sehe diese Funktion schon kritisch“. Schrott sagt, jeder habe die Benachrichtigung bekommen, dass sein Profil in eine Seite umgewandelt worden sei und jeder habe die Möglichkeit, zu entliken.