Südtirol stellt sich auf Bären und Wölfe ein

Die Präsenz von Wölfen und Bären wird in den kommenden Jahren in Südtirol zunehmen. Daher stellt man sich beim Land unter anderem mit einer Herdenschutzberatung, die im Amt für Bergwirtschaft eingerichtet wurde, auf die damit verbundenen Herausforderungen ein.

„Der Umgang mit den Großraubtieren in unserem Land bleibt eine Herausforderung, und das Management ist Aufgabe aller“, erklärte der zuständige Landesrat Arnold Schuler (SVP). Das Thema sei „spannend und spannungsgeladen“. Es gelte, die Möglichkeiten des Herdenschutzes zu bewerten und ein Konzept für das ganze Land zu erstellen, so Schuler.

Kaputter Bienenstock

Polizei

Ein Braunbär suchte im März 2016 einen Bienenstand im Vinschgau heim.

Regelmäßiger Bärenbesuch

Ende Februar bis Mitte März konnten laut dem Amt für Jagd und Fischerei im Gebiet von Fennberg regelmäßig Nachweise eines Bären bestätigt werden. Anhand des gesammelten genetischen Materials stellte sich heraus, dass es sich um das sechsjährige Männchen M22 handelt. Dieser Bär sei bereits seit dem Jahr 2013 jährlich im Frühjahr und Herbst dort nachgewiesen worden, hieß es. Zudem wurden Mitte März im Gemeindegebiet von Proveis Spuren eines Braunbären vom dort zuständigen Jagdaufseher bestätigt.

Auch Übergriffe habe es gegeben: Mitte April wurde im Gebiet von Laas ein Bienenhaus aufgebrochen und ein Bienenstock zerstört, Mitte Mai ein Bienenvolk in der Gemeinde Kaltern zerstört. In beiden Fällen seien Bärenhaare gefunden worden.

Wolf Südtirol

ORF

Ein Wolspaar wurde in Südtirol von einer Wildkamera aufgenommen.

Wolfspaare tappten in Fotofalle

Auch Wolfssichtungen wurden registriert: Im Gadertal wurde Anfang Februar die Präsenz zweier Tiere nach einem Rehriss und durch das Bild einer Fotofalle nachgewiesen. In Toblach wurden Mitte Februar Spuren gesichtet. Am Deutschnonsberg hielt eine Fotofalle von Jänner bis Mitte März Spuren von einem Wolfspaar fest. Unter anderem wurden vier Schafe und ein Lamm Anfang April gerissen, Anfang Mai erfolgte der Riss eines Rotwildes.

Wolf riss Schafe im Stubaital

In Fulpmes im Stubaital sind Ende April drei tote und vier verletzte Schafe auf einer Weide gefunden worden. Eine DNA-Untersuchung hat ergeben, dass ein Wolf die Tiere gerissen hatte. Der Wolf stammt aus der italienischen Population - mehr dazu in Wolf für tote Schafe im Stubaital verantwortlich.

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