Hilfeschrei der Sozialarbeiter wegen Budgetnot

Vor möglichen Budgetkürzungen im Sozialbereich für 2017 warnt der Sozialpolitische Arbeitskreis Tirol (Spak). Die Vertreter der Sozialarbeiter richten ihren Appell als Offenen Brief an die Regierungsmitglieder und Landtagsabgeordneten.

Der Sozialpolitische Arbeitskreis Tirol ist eine Dachorganisation von Hilfseinrichtungen wie etwa die Aidshilfe, das Frauenhaus oder der Verein für Obdachlose.

Der Offene Brief im Wortlaut

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Wartelisten für Hilfesuchende

Schon jetzt müssten Beratungsstellen hilfesuchende Menschen abweisen und auf Wartelisten setzen, schreibt der Sozialpolitische Arbeitskreis an alle Mitglieder der schwarz-grünen Landesregierung und an alle Landtagsabgeordneten. Die Sozialarbeiter zeigen sich fassungslos darüber, dass - wie es im Brief heißt - „zwei Monate vor Beginn des neuen Jahres nicht einmal die Weiterführung bestehender Angebote gesichert“ sei, sagte Sabine Trummer vom Spak: „Es geht um Kinder, die Schutz vor Gewalt suchen. Es geht um Menschen, die um Unterstützung brauchen, weil ihr Einkommen nicht mehr ausreicht, um die Wohnung zu finanzieren. Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, müssen wir die Angebote einschränken. Und das wäre unverantwortlich.“

Spak glaubt nicht an leere Kassen

Das Argument leerer Kassen will der Sozialpolitische Arbeitskreis nicht gelten lassen. Man rechnet vor, dass die jährlichen Gehaltskosten einer Sozialarbeiterin, die Vollzeit arbeitet, unter 60.000 Euro liegen würden. Diese Summe habe das Land allein für einen Abend-Empfang beim Kitzbüheler Hahnenkammrennen ausgegeben, so die Sozialarbeiter.

Unterstützung seitens der SPÖ

Für die SPÖ sei es inakzeptabel, dass auch in Tirol immer öfter mit Sozialabbau geliebäugelt wird, stellt Klubobmann Gerhard Reheis (SPÖ) fest: „Statt in einer angespannten Situation Sozialleistungen auszubauen, wollen konservative und neoliberale Kräfte sie beschneiden. Für viele Einrichtungen bietet sich keine Planungssicherheit.“

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