Paris: Tiroler außer Lebensgefahr

Der 20-jährige Tiroler, der bei dem Terroranschlag im Pariser Konzertsaal Bataclan verletzt wurde, könnte nächste Woche nach Hause transportiert werden. Der Mann war am Samstag in einem Spital gefunden worden, nachdem sein Verbleib lange unklar war.

Der Tiroler hatte bei den Anschlägen am Freitagabend in der Pariser Konzerthalle eine Schussverletzung erlitten. Die Botschaft stehe mit ihm und seiner Familie in Kontakt, erklärte das Außenministerium. Die Botschaft hatte den Mann in einem Krankenhaus in Paris ausfindig machen können, nachdem im Chaos der Anschläge nicht klar war, in welches Spital der Verletzte gebracht wurde.

Der 20-Jährige befinde sich außer Lebensgefahr, sei aber schwer verletzt, schilderte Dr. Hermann Köhle, Intensivmediziner der MedAlp. Er war am Samstag mit dem Vater des 20-Jährigen nach Paris gefahren, um den Mann zu suchen. Er rechne damit, dass er in einigen Tagen nach Tirol überstellt werden könne, so Köhle im ORF-Interview mit Christian Panny.

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Sonntagabend hieß es dann, der Patient sei „stabil“ und man gehe davon aus, dass er Mitte nächster Woche „flugbereit“ sei, sagte der Arzt Hermann Köhle in Paris zur APA. Zurzeit läge der Mann noch auf der Intensivstation, er sei aber „außer Lebensgefahr“.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) sicherte der Familie „in dieser unfassbar schweren Stunde meine volle Unterstützung“ zu, hieß es aus dem Außenministerium. Seit dem Bekanntwerden des Geschehens sei man mit der Familie des Opfers in Kontakt gestanden. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zeigte sich sehr erleichtert, dass der Tarrenzer ausfindig gemacht werden konnte. Auch Platter sicherte ihm und seiner Familie jegliche Unterstützung zu.

Vater machte sich mit Arzt auf den Weg nach Paris

Seit dem Terroranschlag in Paris sind die Einwohner der Gemeinde Tarrenz voll der Sorge um den Gemeindebürger - mehr dazu in Schock in Tarrenz - Tiroler in Paris angeschossen.

Der Vater und ein Arzt hatten sich noch in der Nacht auf Samstag auf den Weg nach Frankreich gemacht, um dem Opfer zur Seite zu stehen, bestätigte der Bürgermeister von Tarrenz, Rudolf Köll. Auch der Bürgermeister zeigte sich im ORF-Interview geschockt. Er kenne den Mann gut, da er in der Gemeinde auch als Zivildiener im Pflegeheim gearbeitet habe. Er sei ein extrem sozialer Mensch und hervorragender Musiker.

Tiroler Band schildert Terror im Interview

Das Tiroler Duo „White Miles“ befand sich zu Beginn der Terrorattacke gerade nicht in der Halle. Die Band fungierte auf der Tournee der US-Rockband „Eagles of Death Metal“ als Vorgruppe. Sie hätten sich nach ihrem Auftritt ein Lokal um die Ecke gesucht. Nach dem Essen hätten sie zurück ins Konzertgebäude gewollt, als ihnen auf der Straße ein Polizist entgegengelaufen sei und sie aufgefordert habe, sich zu verstecken - mehr dazu in Tiroler Band schildert im Interview Terror.

Die Tournee werde man mit Sicherheit nicht fortsetzen, beide Bands wollten nur noch nach Hause. Die „Eagles of Death Metal“ hätten am 30. November ein ausverkauftes Konzert in der Wiener Arena geben sollen.

Gedenkfeier in Innsbruck

Zeitungsfoto.at

Solidaritätsveranstaltung Samstagabend in Innsbruck

Um 18.00 Uhr trafen am Samstag am Landhausplatz zahlreiche junge und ältere Menschen zum Gedenken an die Opfer der Anschläge von Paris ein. Sie folgten einem Aufruf des Innsbrucker Kabarettisten Markus Koschuh. Das Denkmal am Landhausplatz wird in den nächsten Nächten in den Farben der französischen Tricolore beleuchtet - mehr dazu in Befreiungsdenkmal in Blau-Weiß-Rot.

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