Zirl: B171 bleibt ein Monat gesperrt

Nach dem Steinschlag in der Martinswand bei Zirl bleibt die B171, Tiroler Straße, in dem Bereich noch einen Monat lang gesperrt. Am Mittwoch wurde entschieden, das lose Gestein mittels Sprengungen aus der Wand zu bringen.

Vor zwei Tagen stürzten die ersten Steine im Bereich Zirl aus der Martinswand auf die darunter liegende Tiroler Straße - mehr dazu in Steinschlag: Tiroler Straße bleibt gesperrt. Verletzt wurde niemand, doch seither ist die Straße gesperrt und sie wird es voraussichtlich noch bis 5. April gesperrt bleiben, sagte Landesgeologe Gunther Heißel. Die Gefahr sei akut, es habe sowohl am Dienstag als auch in der Nacht auf Mittwoch kleinere Nachstürze gegeben, die die Straße auch erreicht haben, so Heißel. Derzeit sei Gefahr im Verzug.

200 Kubikmeter Gestein zu entfernen

Etwa 200 Kubikmeter loses Gestein würden noch in der Martinswand hängen und müssten entfernt werden. Man habe Fotos angeschaut und mehrere Lokalaugenscheine durchgeführt. Man sei sich sicher, dass die Gefahr nur durch Sprengungen beseitigt werden kann.

Felsabbruchgebiet bei der Martinswand

Landesgeologie Tirol

Die Tiroler Straße unterhalb des Abbruchgebiets

Gesprengt werden könne erst, wenn das Wetter besser wird, sagte der Landesgeologe. Die Vorbereitungen seien schon im Gange. Das Wetter sei aber derzeit nicht geeignet dafür, dass Leute in die Wand einsteigen können. Im Laufe der nächsten Woche werde es wahrscheinlich zu Sprengungen kommen. Die Ursache für den Felssturz sei witterungsbedingt. Die Martinswand sei extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, so Heißel. Regen- und Schmelzwasser würde in Risse eindringen und diese verbreitern. Wenn das Wasser dann gefriert, könnten ganze Felspartien ins Rutschen geraten, so der Landesgeologe.

Felsabbruchgebiet bei der Martinswand

Landesgeologie Tirol

Hier sollen 200 Kubikmeter abgesprengt werden

Einige Kletterbereiche nicht benutzbar

Die Bezirkshauptmannschaft Innsbruck ersucht auch die Kletterer, den Bereich östlich der Martinswand zu meiden. Kletterwege in diesem Bereich seien wegen des lockeren Gesteins und der Sicherungsarbeiten bis zur Freigabe der Straße nicht benutzbar. Zusatztafeln weisen darauf hin, dass zur Zeit Lebensgefahr herrscht. Die Martinswand selbst ist von diesem Verbot nicht betroffen.