Millionen für Politiker - Südtirol in Rage

In Südtirol regnet es für etliche Politiker Millionen. Die am Dienstag veröffentlichte „Pensionisten-Liste“ sorgt für große Empörung im Land. Die dafür verantwortlichen Politiker im Regionalrat wiederum versuchen, zu beschönigen.

Gagenkaiser auf der langen Liste sind neun teilweise noch aktive Politiker - allen voran die frühere Landesrätin Sabina Kasslatter Mur. Sie erhält jetzt nach 20 Jahren stattlichen Salärs in Landtag und Landesregierung noch einmal als Sahnehäubchen über 1,4 Millionen Euro Politpension.

Seitens der Bevölkerung hat man in Südtirol für die neuen Politmillionäre wenig über, wie eine Umfrage von Südtirol heute zeigt:

Pensionsreform ist Hintergrund für hohe Gagen

Das Zustandekommen dieser hohen Beträge ist Resultat einer Pensionsreform, die der Regionalrat - bestehend aus den beiden Landtagen Südtirol und Trentino - beschlossen hat. Beim Regionalrat argumentiert man, dass diese Einmalzahlungen wesentlich billiger wären, als die monatliche Auszahlung der Politikerpensionen. Insgesamt wurden 91 Millionen Euro an Pension an die Politiker ausgeschüttet.

Die betroffenen Politiker selbst tun sich jetzt allerdings schwer, die von ihnen selbst beschlossenen Gagen zu begründen. Eva Klotz etwa betonte, dass sie über die Höhe ihrer Politpension überrascht gewesen sei. Sie wisse aber schon genau, was sie mit diesem Geld machen werde. Auch der freiheitliche Pius Leitner gesteht ein, dass diese Summen für den Bürger nicht nachvollziehbar sein könnten.

Neugewählte Politiker bekommen deutlich weniger

Die Reform der Politikerpension betrifft alle neugewählten Abgeordneten und Regierungsmitglieder und ist mit rund 4.000 Euro brutto deutlich niedriger als bisher. Die goldenen Zeiten für Politpensionäre sind in Südtirol künftig Geschichte.