Rasche Almlösung für Tourismus wichtig

In der aktuellen Diskussion um die Förderung von Almfutterflächen in Tirol bekommen die Bauern Schützenhilfe. Tourismusvertreter stellen am Donnerstag in Innsbruck klar, dass es ohne Almen keinen attraktiven Wander- und Mountainbiketourismus in Tirol gibt.

Gibt es keine oder weniger Almen in Tirol wirkt sich das laut Experten nicht nur auf die Qualität der Lebensmittelproduktion sondern auch auf den Tourismus aus.

Landschaft Hauptgrund für Urlaub in Tirol

Für den Tourismus wäre eine almlose Berglandschaft ein schweres Defizit sagt Josef Margreiter, der Chef der Tirol Werbung: „Für rund drei Viertel unserer Gäste sind Tirols Landschaft und Natur sowie seine Bergwelt die Top-Urlaubsgründe. Zu diesem Ambiente zählt neben den naturgegebenen Schönheiten auch die Kulturlandschaft, die von den Tiroler Bauern über Jahrhunderte geschaffen wurde und Ausdruck einer funktionierenden Beziehung zwischen Mensch und Natur ist." Als Beispiel nennt Margreiter die Almabtriebe, die vielerorts zahlreiche Gäste ins Land locken.

Wandern in Tirol ist Zugpferd im Sommer

Gepflegte Wander- und Mountainbikerouten, sowie die Verpflegung auf Almhütten locken neben den Urlaubsgästen auch die Tiroler auf die Berge. Im Winter werden viele Almflächen als Pisten genutzt, verdeutlicht Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus und Freizeitwirtschaft: "Mit 77% ist Wandern die mit Abstand am häufigsten ausgeübte Urlaubsaktivität im Tiroler Sommertourismus“

Siller, Margreiter, Hechenberger

LK Tirol

Unterstützung in Sachen Almförderung kommt für Josef Hechenberger (re.) von Hubert Siller und Josef Margreiter.

Tirol Spitzenreiter beim Almwirtschaft

2.300 Almen werden in Tirol bewirtschaftet, 32.000 von österreichweit 53.000 Milchkühen werden jährlich allein in Tirol auf die Almen getrieben. Dort werden jährlich rund 33 Millionen Liter Milch produziert und häufig direkt auf der Alm weiterverarbeitet. "Nachweislich sind diese Produkte aufgrund der hohen Futterqualität, nochmals hochwertiger, gehaltvoller und gesünder“, erklärt Josef Hechenberger. Dies alles sei in Gefahr, wenn nicht bald eine Lösung für die Förderungen der Almfutterflächen gefunden wird, so der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol.

Bauern drohen Rück- und Strafzahlungen

Tausenden Tiroler Landwirten drohen hohe Rückzahlungen von Förderungen und saftige Strafen, weil sie zu große Weideflächen gemeldet haben sollen. Der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler leitet im Auftrag des Ministeriums eine Sonderkommission - mehr dazu in Fischler leitet Kommission für Almbauern.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at

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