Mehr Umsatz und höheres Ergebnis für Egger Holz

Das Tiroler Holzunternehmen Egger hat im abgelaufenen Wirtschaftsjahr Umsatz und Rentabilität deutlich steigern können. Scharfe Kritik übte das Egger-Management an den Verantwortlichen in der Politik und bei den ÖBB.

Am Donnerstag präsentierte Egger seine Kennzahlen für das Wirtschaftsjahr 2012. Demnach konnten alle wesentlichen Kennzahlen wie EBITDA und Umsatz deutlich gesteigert werden. Der Umsatz stieg um elf Prozent auf 1.963 Mio. Euro. Das EBITDA legte um 15 Prozent auf 262 Mio. Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern stieg ebenfalls leicht an und lag bei 49 Mio. Euro. Zudem habe man mit Investitionen in der Höhe von 406 Mio. Euro einen Höchststand in der Geschichte des Unternehmens erreicht.

Egger stößt an seine Grenzen

Holzkonzern will weiter moderat wachsen

„Wir sind dabei, sowohl an unsere finanziellen, als auch an unsere personellen Grenzen zu stoßen“, erklärte Walter Schiegl, Leiter für Produktion und Technik. Für das laufende Jahr gehe man insgesamt trotz einer Eintrübung der wirtschaftlichen Situation von einem moderaten Wachstum aus. „Wir glauben, dass in unserer Branche keine schlechten Voraussetzungen gegeben sind. Die für uns sehr wichtige Entwicklung auf dem Immobilienmarkt ist beispielsweise positiv“, meinte Finanz-Chef Thomas Leissing.

Investitionen werden wieder zurückgefahren

Die Investitionen werde man nach dem Rekordjahr 2011/12 jedoch wieder auf rund 100 Mio. Euro zurückfahren. Zudem sei kein weiterer Kapazitätsausbau vorgesehen. Die angespannte Situation in den Euro-Krisenländern Griechenland, Spanien und Italien treffe Egger nicht so sehr, weil man in diesen Ländern keine eigenen Produktionsstätten halte.

Egger sieht sich von ÖBB und Politik vergessen

Scharfe Kritik übte das Egger-Management an den Verantwortlichen in der Politik und bei den ÖBB. „Wir werden von der Bahn und der Politik vergessen“, kritisierte Leissing. So habe etwa die Rail Cargo Austria die Preise in den vergangenen Jahren um rund 30 Prozent erhöht und gleichzeitig den Einzelwaggonverkehr drastisch reduziert. Das Unternehmen müsse deshalb den Transport zunehmend auf die Straße verlagern, dies bedeute bis zu 88.000 zusätzliche Lkw-Transporte auf der Straße, meinte der Logistik-Chef. Auch die 25 Prozent-Mauterhöhungen auf der Inntalautobahn würde laut Leissing die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe verringern. „Die Politik verdrängt das Problem und die Bahn-Spitze hört uns kaum mehr an“, bemängelte der Manager.

Mit der Übernahme des russischen Werks in Gagarin und dem Ausbau des Werks in Radauti (Rumänien) erhöhte Egger seine Mitarbeiterzahl auf knapp 6.800. Das Unternehmen wurde zudem als bester Arbeitgeber mit dem „Great Place to Work Award“ in Österreich ausgezeichnet.

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