Kupferdiebstähle nehmen stark zu

Die Tiroler Polizei verzeichnet eine Steigerung bei Kupferdiebstählen um 30 Prozent. Die Täter lassen Kabeltrommeln, Metallschilder oder Sockelverkleidungen mitgehen.

2011 wurden in Tirol insgesamt 59 Kupferdiebstähle angezeigt. Im Jahr 2010 waren es noch 45.

Zielorientierte Täter

Kupfer wurde bevorzugt von Bergbahnen, Straßen-, Tunnel- und auch privaten Häuserbaustellen, Mülldeponien, Lagerplätzen, Schrotthändler und Spenglereien gestohlen.

In einigen Fällen transportierten die Täter mit Lkw ganze Kabeltrommeln mit Hunderten Meter isoliertem Kupferkabel ab. Beute wurden auch bereits verlegte Stromkabel, Kupferrohre oder -drähte. Selbst Metallabfälle, Kupferverschnitt und Schrott wurden mitgenommen, auch ganze Anhänger mit Altmetall verschwanden.

Die Täter hätten sich nicht gescheut, Metallschilder, Regenrinnen, Kupfer-Fensterbänke und Sockelverkleidungen aus Kupferblech abzumontieren und mitzunehmen. In einem Fall hätten sie sich sogar einen dekorativen Kupferkessel angeeignet, der als Blumentopf verwendet wurde. Selbst Friedhöfe seien vor Metalldieben nicht sicher. Dort wurden Weihwasserkessel oder Kupferbeschläge mitgenommen.

Gestohlenes Kupfer wird eingeschmolzen

Zwar gab es in Tirol noch keine - unter Lebensgefahr begangene - Diebstähle von Starkstromleitungen, die ganze Versorgungseinrichtungen lahm gelegt hätten. Aber die Täter würden zunehmend einfallsreicher und risikofreudiger. Die Sicherheitsdirektion vermutet mobile Kleingruppen aus dem Osten, die das Kupfer ins benachbarte Ausland bringen. Das Diebesgut werde an Altmetallhändler verkauft und in Tschechien und der Slowakei dann eingeschmolzen und wieder auf den Markt gebracht. Mehr dazu in: Kupferdiebe nach Unfall aufgeflogen.