Shuttleservice für Gäste nach Felssturz

Die Orte Serfaus, Fiss und Ladis sind seit Montag nur über einen Notweg erreichbar. Dieser Weg durch den Wald ist für Einsatz- und Versorgungsfahrten und in der Nacht gesperrt. Gäste werden mit einem Shuttlebus in die Orte gefahren.

Die Bauarbeiten, um wieder eine Straßenverbindung aufs Sonnenplateau zu schaffen, laufen auf Hochtouren. Zum einen muss die Ladiser Straße, die seit einem Felssturz im Jänner gesperrt ist, wieder für den Verkehr passierbar gemacht werden. Zum anderen muss eine 400 Meter lange Umfahrungsstrecke gebaut werden, um eine nicht behebbare Gefahrenstelle an der L17 Serfauser Straße zu meiden.

Verbindung soll am Freitag freigegeben werden

Bis Freitag hoffen die Verantwortlichen, diese Verbindung fertiggestellt zu haben, damit Einheimische und Urlauber wieder einigermaßen problemlos zu- und abfahren können.

Derzeit gibt es für die Versorgung nur einen Notweg. Auch ein Shuttle-Dienst zum Transport der Gäste wurde eingerichtet. Die Gäste könne bei Prutz parken und werden dann mit einem Shuttlebus des TVB in die Urlaubsorte gefahren. Der Notweg durch den Wald ist nur tagsüber geöffnet und kann bergwärts nur mit Allradfahrzeugen befahren werden.

Serfauser Straße mindestens bis Ende April zu

Mittlerweile wurde auch mit den Vorarbeiten zur Sanierung des Abbruchgebiets oberhalb der Serfauser Straße begonnen. Wie lange die Sanierung dauern wird, hängt von der Tiefe der Risse im Felsgestein ab. Bezirkshauptmann Markus Maaß rechnet mit einer Straßensperre von mindestens eineinhalb Monaten.

Bis zu 5.000 Kubikmeter Material können abbrechen

Das Problem nach dem Felssturz an der Serfauser Straße sei weniger das bisher abgebrochene Felsmaterial, sagt der Landesgeologe Werner Thöny. Es sei nicht viel Material abgebrochen, doch der entfestigte Bereich, wo es abgebrochen ist, sei riesig. Bis zu 5.000 Kubikmeter Material könnten hier schlagartig abbrechen, warnte Landesgeologe Werner Thöny.

Risse im Hang bei Serfaus

Land Tirol/Thöny

Der Boden im Wald ist zum Teil regelrecht eingebrochen. Man befürchtet deshalb, dass Tausende Tonnen Material abrutschen könnten.

Arbeiten an Ladiser Straße laufen auf Hochtouren

Der größte Riss im Boden sei 1,60 Meter breit und auch ca 1,60 Meter tief, allerdings komme man mit dem Meterstab auch problemlos tiefer. Die Serfauser Straße ist derzeit gesperrt. Man arbeite mit Hochdruck daran, dass die Sperre der Ladiser Straße aufgehoben werde. Daran würde man bereits seit dem 24. Jänner arbeiten. Aber auch hier habe sich wegen des vielen Wassers, das sich in den Hängen befinde, ein großer Bereich bewegt. Die Arbeiten seien jedoch schon recht weit fortgeschritten, in einigen Tagen solle die Straße zumindest notdürftig fertiggestellt sein, hofft Thöny.

Arbeiten am Notweg für Ladiser Straße

BBA Imst/Schatz

Bis Freitag soll die Ladiser Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden können, hofft man beim Land Tirol. Dazu ist allerdings an einer nach wie vor felssturzgefährdeten Stelle nach der ersten Kehre der Bau einer Ersatzstraße über die Rieder Felder notwendig. Hier wird derzeit ein rund 400 Meter langes Wegteilstück mit Schotter aufgefüllt und auf sechs Meter verbreitert.

Arbeiten am Notweg für Ladiser Straße

BBA Imst/Schatz

Derzeit sind Serfaus, Fiss und Ladis nur über einen einspurigen Notweg für Allradfahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen zu erreichen.

Information nach Steinschlag auf Serfauser Straße

ORF/Waldegger

Auch Reschenstraße nach Steinschlag gesperrt

Am Wochenende war bereits die Reschenstraße zwischen Ried und Tösens nach einem Felssturz gesperrt. Hier mussten die Autofahrer wegen des dichten Urlauberverkehrs lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Erst vor einer Woche konnte die monatelange Sperre der Valser Straße nach dem Felssturz vom Heiligen Abend aufgehoben werden - mehr dazu in Valser Straße nach Felssturz wieder befahrbar.