Arge Alp für reduzierten Wolfs-Schutz

Die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer fordert, den Schutzstatus für den Wolf herabzusetzen. In der Arbeitsgemeinschaft ist auch Tirol vertreten. Am Freitag wurde eine entsprechende Resolution beschlossen.

Der europäische Wolfsbestand steige rasant, heißt es in der am Freitag im Schweizer Engadin verabschiedeten Resolution der Arge Alp. Im Alpenraum lebten mittlerweile mehr als 100 Wolfsrudel, insgesamt seien es etwa 600 Wölfe, heißt es. In Teilen des Alpengebiets sei für den Wolf ein günstiger Erhaltungszustand gegeben, deshalb fordere man die EU auf, den Schutz des Wolfes für diese Gebiete zu senken.

In Österreich Abschuss schon jetzt möglich

Für Tirol sei die Resolution in erster Linie ein gemeinsames Signal der Alpenländer, dass man die Sorgen der Berglandwirtschaft ernst nehme, sagt der zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP). Hier sei es jetzt schon möglich, Problemtiere zu entnehmen. Anders als in Italien gebe es in Österreich seit sechs Jahren einen Wolfsmanagementplan.

Wolf Alpenzoo

ORF

Wölfen droht in Österreich schon jetzt der Abschuss

Für den Fall, dass ein Wolf ohne ersichtlichen Grund aggressiv auf Menschen reagiert oder wenn wiederholt sachgerecht geschützte Nutz- und Haustiere getötet werden, sei eine Entnahme selbstverständlich möglich. „Zudem haben wir in Tirol zur Sammlung von Erfahrungswerten und zur Erprobung von eigenständigen Herdenschutzmaßnahmen ganz aktuell eine Steuerungsgruppe eingerichtet“, so Geisler. Erfahrungen mit Herdenschutz aus anderen Regionen könnten auf die Tiroler Verhältnisse nicht eins zu eins übertragen werden.