Südtirol: Deutlich weniger Flüchtlinge
Vor drei Jahren war Südtirol durch den Flüchtlingsstrom voll gefordert. Die Bahnhöfe waren voll mit Menschen, die nicht wussten, wohin sie sollten. Allein am Brenner kamen 2015 mehr als 30.000 Menschen an.
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Viele Bahnhöfe in Südtirol waren voll besetzt mit Menschen, die nicht wussten wohin. Einer von diesen war der Pakistani Habib Rahaman. Es sei damals sehr hart gewesen. Als er gekommen sei, habe er nicht verstanden, wo er gelandet sei. Er wollte einfach nur nicht zurück. Zum Glück sei er von Freiwilligen aufgefangen worden, er hätte damals keine Ahnung gehabt, was sonst gewesen wäre, so Rahman.
Von Freiwilligen aufgefangen
Wie der Pakistani Habib Rahaman schildert, hätten ihm nach seiner Flucht in Südtirol Freiwillige geholfen.
Mittlerweile ist Habib Rahmaan selbst ein Freiwilliger, der in Bozen Gestrandeten hilft, Orientierung zu finden. Der Bahnhofspark ist immer noch ein sozialer Brennpunkt, die Lage hat sich aber gebessert. Derzeit leben 30 obdachlose Flüchtlinge in dem Park, früher waren es deutlich mehr.
Hilfe bei Suche einer Arbeit und Wohnung
Auch bei der Wohnungssuche für Flüchtlinge arbeiten Freiwillige und Caritas mittlerweile eng zusammen. Magdalena Windegger half seit 2016 über 150 Flüchtlingen, eine eigene Wohnung und Arbeit zu finden.
Im Vergleich zu den 1.700 Asylsuchenden in ganz Südtirol ist das nicht übermäßig viel, die Caritas-Mitarbeiterin ist mit der Bilanz dennoch zufrieden. Es gebe von den Arbeitgebern sehr gute Rückmeldungen. Sie seien mit den Arbeitern sehr zufrieden und würden teilweise sogar die Miete für ihre neuen Arbeitnehmer bezahlen, so Windegger.
Kaum noch weitere Flüchtlinge
Vom Süden her kommen seit Monaten keine weiteren Flüchtlinge mehr nach Südtirol, aus dem Norden nur mehr einzelne in der Woche. Knapp 20 Prozent der Flüchtlinge, die derzeit hier sind, arbeiten mittlerweile bei Südtiroler Unternehmen.
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Aktuell knapp 3.800 Asylwerber in Tirol
In Tirol leben aktuell 3.797 Menschen, die hier um Asyl ansuchten. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am Mittwoch mahnten zahlreiche Vereine und Organisationen mit Veranstaltungen Respekt für Flüchtlinge ein - mehr dazu in Werben um Verständnis für Flüchtlinge.