Efeu - immergrün und mystisch umrankt

Schattige Mauern und Bäume sind bevorzugte Lebensräume für Efeugewächse. Die immergrüne Kletterpflanze kann nicht alleine stehen, sie muss sie sich an einen Träger anlehnen. Efeu fasziniert seit jeher Literaten, Künstler und Gärtner.

Schon im Mittelalter erzählte man sich, dass die Gräber von Tristan und Isolde mit einem Efeugewächs verbunden waren. Den Ruf als Friedhofspflanze hat der Fassadenkletterer aber zu unrecht. Immergrün steht der Efeu für Kraft und Vitalität. Er ist eine genügsame, aber auch beharrliche Pflanze, die mit jeder noch so schattigen Mauer zurechtkommt.

Efeu an den Mauern von Schloss Tirol

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Efeuranken klettern an den Mauern von Schloss Tirol empor.

Efeu als Symbol für Ewigkeit und Treue

Efeugewächse werden bis zu 100 Jahre alt. Sie gelten damit als Symbol für Ewigkeit und Treue. Der Kunsthistoriker Leo Andergassen erklärt, dass Efeu immer schon da gewesen sei. Literaten und Künstler haben dem Efeu in ihren Werken Platz einberaumt.

Kunsthistoriker Leo Andergassen auf Schloss Tirol

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Kunsthistoriker Leo Andergassen erzählt Mythen, die sich um Efeu ranken.

Efeu ist der Begleitwuchs der Ruine und damit der Geschichtserinnerung. Das Kapellenportal von Schloss Tirol ist mit Efeublättern geschmückt und auch mittelalterliche Fresken im Inneren zeigen seine Blüte.

Vorsicht gilt bei Fassaden

An Häusern sollte die Pflanze nicht wild wuchern. Dadurch könnten Schäden im Verputz entstehen.

Efeu ist kein Parasit. Die Bäume und Sträucher, auf denen er wächst, sind eine Kletterhilfe. Der Efeu nimmt seinen Trägern keine Nährstoffe weg, er sucht Halt. Bäume, die komplett von Efeu überwuchert werden, könnten allerdings „ersticken“, weiß Alexander Huber, Biogärtner in Klausen.

Rosen und Efeu an der Mauer

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Efeu blüht spät ab Ende August bis Oktober. Das sei, laut dem Biogärtner, in der Natur selten und damit wichtig für Bienen, damit sie über den Winter kommen.