Forscher prognostizieren Streit ums Wasser
Angesichts der Klimaerwärmung könne man annehmen, dass es Konflikte in Regionen mit Wasserknappheit geben werde, besonders dort, wo viel Wasser für die Landwirtschaft gebraucht wird, etwa in Oberitalien, nannte einer der Organisatoren des ForumAlpinums, Leopold Füreder, im Vorfeld der Veranstaltung ein mögliches Konfliktfeld.
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Auch den steigenden Wasserbedarf durch Schneekanonen nannte der Wissenschafter als Hotspot, werde dabei doch „zu einer ökologisch sensiblen Zeit sehr viel Wasser angereichert und verbraucht“. Alleine in Tirol werde für die Kunstschneeerzeugung in einer Saison so viel Wasser verwendet wie in vier Städten Tirols in einem ganzen Jahr.
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Für Strategien mit Weitblick
Es gebe zwar schon gute Prognosemodelle, man könne aber nicht mit Sicherheit sagen, was passieren werde. „Daher müssen wir uns jetzt schon überlegen, wie man damit umgehen und schnell auf Engpässe reagieren kann“, so Füreder.
Zudem habe der Mensch in den vergangenen 150 bis 200 Jahren massiv in die Gewässer der Alpen eingegriffen, etwa durch Hochwasserschutzmaßnahmen oder Kraftwerke. „80 Prozent der Fließgewässer sind sehr stark verändert“, durch die Veränderung des Abflussverhaltens seien sie „weit weg von einem guten ökologischen Zustand“, so Füreder. Der Experte verweist auf mehr als 1.000 Kraftwerke alleine in Tirol, „und wir wissen, dass praktisch jedes Kraftwerk eine Verschlechterung des ökologischen Zustands mit sich bringt“.
Wissenschafter arbeiten eng zusammen
„Wasser der Alpen - Allgemeingut oder Quelle für Konflikte?“ lautet der Titel des „ForumAlpinum 2018“, das anlässlich der österreichischen Präsidentschaft der Alpenkonvention vom International Scientific Committee for Research in the Alps (ISCAR) gemeinsam mit der 7. Wasserkonferenz der Alpenkonvention in Breitenwang veranstaltet wird. Ziel sei es, alle Beteiligten zusammenzubringen, potenzielle Hotspots auszumachen und Lösungen für diese Regionen und Konflikte zu erarbeiten, sagte Leopold Füreder vom Institut für Ökologie der Universität Innsbruck.