Sternekoch übt sich in Wildkräuterkunde
Für Alfons Schuhbeck war es eine kleine Lehrstunde in Kräuterkunde: Am Dienstag erkundete der sternengekürte TV-Koch in einem Wald- und Wiesenstück in Freiberg oberhalb von Meran, welche Würze die Natur an dieser Stelle hervorbringt, immerhin 40 bis 50 Wildgemüsepflanzen. Kräuterexperte Heinrich Abraham offenbarte dem bayerischen Guru der Gewürze, der ansonsten eher auf Curcuma und Ingwer setzt, ein ganz neues Zutaten- und Geschmacksuniversum. Viele Kräuter kannte der Koch bis dahin nur dem Namen nach. Schuhbeck war begeistert und wähnte sich im „Paradies für Wildkräuter“, zwischen Giersch, Gundelrebe und wildem Salbei.
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„Gesundheit muss schmecken“
Der aus dem deutschen Fernsehen bekannte Starkoch informierte sich vor allem über die gesundheitliche Wirkung der Wildkräuter: „Da habe ich schon die Ohrwaschel aufgemacht, die Wirkungsweise interessiert mich sehr“, erklärte der Bayer, der aber auch etwas Skepsis zeigte: „Gesundheit muss halt immer schmecken. Wenn etwas nicht schmeckt, nützt es nichts. Und man muss den Kräutern eine Plattform gehen, man muss sie stolz präsentieren.“
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Zu Gast bei den Wildkräuterwochen
Dazu hatte Schuhbeck am Dienstag Abend Gelegenheit, und er stellte auch gleich fest, dass die gesunden Wildkräuter ordentlich Würze ins Essen bringen können. Im Rahmen der Wildkräuterwochen im Burggrafenamt kochte er in einem Restaurant im Etschtal auf, gemeinsam mit den Köchen des Lokals und aus seinem Münchner Restaurant.
Die Kräutlein aus Südtiroler Feldern und Wiesen behandelte Schuhbeck dabei mit Respekt vor Geschack und Wirkstoff: „Die haben einen sehr feinen Geschmack, das ist nichts Ordinäres dabei“, meinte Schubeck beim Abschmecken und garnierte das Ganze mit einem Tipp: „Um den Geschmack voll zu erhalten, darf man Wildkräuter erst im letzten Moment beigeben, sonst werden sie bitter.“
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Bei den rund 80 Gästen kamen die mit Kräutern verfeinerten Speisen gut an, vor allem ihre Kombination. „Ich bin positiv überrascht, was man mit Wildkräutern an Geschmack herausbringen kann“, meinte etwa Südtirols ehemaliger Landeshauptmann Luis Durnwalder.
Auch Gewürzpapst Alfons Schuhbeck selbst war ob der Vielfalt an Geschmacksrichtungen aus der unscheinbaren Wiesenwildnis angetan. Die wilden Kräuter wurden erfolgreich schmackhaft gezähmt.