Freiwilligenprojekt will Gruppen ansprechen
Seit 2015 gibt es in Tirol den Verein „Freiwillig am Bauernhof“. 118 Bergbauernhöfe bieten Interessierten Arbeit und Einblicke in die klein strukturierte Landwirtschaft. Geld gibt es dafür keines, aber die Freiwilligen könne auf dem Hof wohnen und werden dort verköstigt.
Mario Webhofer
„Befreiendes Gefühl, etwas Sichtbares zu leisten“
Die Freiwilligen würden das Arbeiten in der Natur schätzen, so Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger. „Man hat am Abend das befreiende Gefühl, etwas Sichtbares geleistet zu haben. Dass man mit anderen Menschen in Kontakt kommt, ist wiederum für die Bauernschaft gut.“
Martin Lugger
Mehr Helferinnen als Helfer
Anmeldungen gab es bisher aus 16 Nationen, über 60 Prozent der Freiwilligen kommen aus Deutschland. Zwei Drittel der Freiwilligen sind weiblich. Der Wert der geleisteten Einsätze entspreche dem von 28 Ganzjahres-Vollzeitkräften bzw. 640.000 Euro, heißt es. Die Helferinnen und Helfer sind während ihrer Arbeit unfallversichert. Zweimal ist im vergangenen Jahr ein Unfall im Zuge der Freiwilligenarbeit passiert.
Das Interesse steigt vor allem für Mitarbeit auf kleinen Bergbauernhöfen, wo Handarbeit gefragt ist, sagt Vereinsobmann Christian Angerer: „Die Freiwilligen wollen ja nicht nur die Sonne genießen, sondern sich körperlich betätigen und etwas Sinnvolles tun. Egal ob bei der Heu- oder Stallarbeit oder durch Mithilfe im Haushalt.“
Gruppen für Heuarbeit in Steilflächen
Interessierte können sich in begrenztem Ausmaß aussuchen, welche Arbeit sie verrichten wollen. In diesem Jahr sollen Gruppen zum Beispiel aus Firmen und Vereinen verstärkt zum Freihalten der Almflächen oder für die anstrengende Heuarbeit in Steilflächen zum Einsatz kommen. Im Durchschnitt arbeiten die Freiwilligen 18 Tage auf dem Hof.