FPÖ hat bei Innsbruck-Wahl hohe Ziele

Als erste der im Gemeinderat vertretenen Parteien hat am Freitag die FPÖ ihren Wahlkampf für die Gemeinderatswahl in Innsbruck gestartet. Ziele von Spitzenkandidat Rudi Federspiel sind der Bürgermeistersessel und über 20 Prozent der Stimmen.

Bei den vergangenen drei Gemeinderatswahlen in Innsbruck ist Rudi Federspiel jeweils mit seiner eigenen Liste angetreten. Bei der kommenden am 22. April werden die Kräfte gebündelt. Federspiel steigt als Spitzenkandidat für die FPÖ in den Wahlring. 7,9 Prozent erreichte Federspiel 2012, 7,7 Prozent die FPÖ. Gemeinsam sollen es bei der kommenden Wahl über 20 Prozent werden.

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Ziel ist der Einzug in die Stichwahl

Rudi Federspiel möchte in die Stichwahl kommen und dort am liebsten gegen den Grünen Spitzenkandidaten Georg Willi antreten.

Federspiel will „bürgerliche Mehrheit“

„In Innsbruck muss es eine bürgerliche Mehrheit geben“, sagte der Noch-Landtagsklubobmann. Die Innsbrucker ÖVP sowie die Bürgermeisterliste Für Innsbruck (FI), eine seinerzeitige Volkspartei-Abspaltung, seien seine ersten Ansprechpartner. Das 68-jährige Polit-Urgestein zeigte sich optimistisch, am 22. April in die Stichwahl um den Bürgermeistersessel in der Landeshauptstadt zu kommen. Er glaube schon, dass er das schaffe, so Federspiel.

Sein „Wunschkandidat“ für die Stichwahl sei der grüne Spitzenkandidat Georg Willi, denn dann habe Innsbruck die Wahl: „Geht es nach links oder in die Mitte“. Und Federspiel ging auch davon aus, dass Willi sein Kontrahent um den Stadtchef sein werde - und nicht die derzeitige Amtsinhaberin Christine Oppitz-Plörer (FI).

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Viel Kritik an der Stadtführung

Vor allem die teuren Großbauten stören Federspiel massiv. Das verschwendete Geld hätte man etwa für Soziales ausgeben sollen.

Bilanz der Stadt „eine Katastrophe“

Federspiel nutzte die Pressekonferenz samt Präsentation seiner Mitstreiter für eine Art Generalabrechnung mit der derzeitigen Stadtkoalition aus Für Innsbruck, SPÖ, Grünen und ÖVP - und vor allem mit Bürgermeisterin Oppitz-Plörer. Diese müsse angesichts der immensen Verschuldung der Landeshauptstadt eigentlich als „Masseverwalterin“ bezeichnet werden, meinte er. Oppitz-Plörer und ihre „willfährigen Vasallen“ aus den anderen Koalitionsparteien hätten Innsbruck heruntergewirtschaftet.

„Ich habe in meiner politischen Karriere schon viele Bilanzen gelesen. Die, die Innsbruck derzeit hat, ist eine Katastrophe“, zielte der oberste Stadtblaue auf die Finanzlage. Und er ortete überall ausufernde Kosten. Das „Haus der Musik“ taxierte er auf bereits an die 70 Millionen Euro, die Patscherkofelbahn auf 90 Millionen Euro und die „vollkommen unnötige“ Stadtbücherei auf 25 Millionen Euro.

FPÖ Rudi Federspiel

zeitungsfoto.at

Am Bergisel hat Federspiel sein Team und seine Ziele präsentiert.

Thema Sicherheit darf nicht fehlen

Sollte er Bürgermeister werden, würde er als erstes jedenfalls einen Kassasturz in Angriff nehmen. „Das wird ein schönes Sparpaket werden. Lustig wird’s nicht werden“, sah der FPÖ-Politiker viel Arbeit auf einen „Bürgermeister Federspiel“ zukommen.

Neben dem Thema Verschuldung darf natürlich auch das Sicherheitsthema im FPÖ-Repertoire nicht fehlen. Plötzlich, kurz vor der Wahl, würden die anderen Parteien auch die Sicherheit entdecken, kritisierte der blaue Spitzenkandidat. Während der vergangenen Jahre sei die FPÖ hingegen noch als Partei der „rechten Hetzer“ verunglimpft worden. „Man ist nicht rechts, wenn man Realist ist“, erklärte Federspiel.

Auf Platz zwei der FPÖ-Liste befindet sich übrigens die Gastronomin Andrea Dengg, auf Platz drei AUF-Gewerkschafter Markus Lassenberger. Landesparteichef Markus Abwerzger kandidiert symbolisch auf dem zehnten Platz. „Ein Kampfmandat“, wie Abwerzger, der ebenfalls am Bergisel anwesend war, scherzhaft meinte.