Tiroler sollen in Fastenzeit auf Auto verzichten

Jeder Tiroler fährt pro Jahr durchschnittlich 8.370 Kilometer mit dem Auto. Da jede fünfte Autofahrt kürzer als 2,5 Kilometer ist, ruft der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) während der Fastenzeit zur Teilnahme an der Aktion „Autofasten“ auf.

Die Aktion Autofasten ist eine Initiative der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreichs. Es geht dabei darum, in der Fastenzeit vom 14. Februar bis 31. März 2018 umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternativen zum Autofahren auszuprobieren und gar nicht oder deutlich weniger Auto zu fahren und stattdessen mit der Bahn, dem Bus, dem Fahrrad oder in Fahrgemeinschaften zu fahren oder noch besser zu Fuß zu gehen.

Große regionale Unterschiede bei Autonutzung

Jeder Österreicher, der älter als 16 Jahre ist, ist pro Jahr im Durchschnitt 7.680 Kilometer pro Jahr mit dem Auto unterwegs. Noch mehr fahren die Tiroler mit dem Auto. 13,8 Millionen Kilometer legen sie täglich hinter dem Lenkrad zurück - damit fahren sie rund 345 Mal um die Erde. Dabei ist jede fünfte Fahrt kürzer als zweieinhalb Kilometer.

Am wenigsten lenken die Wienerinnen und Wiener ein Auto, nämlich nur 4.410 Kilometer pro Jahr. In Wien ist laut Statistik Austria der Anteil der autofreien Haushalte mit 45 Prozent mit Abstand am höchsten, in ganz Österreich sind 23 Prozent der Haushalte ohne Auto.

Wienerinnen und Wiener 4.410 km
Vorarlbergerinnen und Vorarlberger 5.710 km
Salzburgerinnen und Salzburger 7.660 km
Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher 8.170 km
Tirolerinnen und Tiroler 8.370 km
Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher 8.930 km
Burgenländerinnen und Burgenländer 9.960 km
Kärntnerinnen und Kärntner 10.140 km
Österreich-Schnitt (Quelle: bmvit, VCÖ 2018) 7.680 km

Nach VCÖ-Angaben gibt es in Österreich deutlich mehr Autofahrten unter fünf Kilometer als über 50 Kilometer. Nur fünf Prozent der Autofahrten der Österreicher sind länger als 50 Kilometer, acht Mal so viele – nämlich 40 Prozent – sind kürzer als fünf Kilometer.

Öffentlicher Verkehr soll ausgebaut werden

Der VCÖ plädiert deshalb dafür, den öffentlichen Verkehr in den Regionen auszubauen. Jedes regionale Zentrum solle gut mit Bahn und Bus erreichbar sein. Durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Ballungsräumen und der Verbindungen zu den rund 120 regionalen Zentren Österreichs komme Österreich den Klimazielen näher und die täglichen Staus bei den Stadteinfahrten würden sich verringern, so Markus Gansterer vom VCÖ.

Auch Fahrradverbindungen zwischen Siedlungen und Dörfern sollen verbessert werden, um das Rad als Alternative attraktiver zu machen.

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