Noch Optimierungsbedarf für WM in Seefeld

Die Generalprobe für die WM 2019 in Seefeld ist bei fast durchwegs Schönwetter und überschaubaren Zuschauermassen glatt über die Bühne gegangen. Dennoch gibt es für die WM noch Optimierungsbedarf.

Der im ÖSV als Organisationsdirektor der WM tätige Christian Scherer zog am Sonntag ein positives Fazit, versprach aber auch Adaptierungen für diesmal noch nicht optimal funktionierende Bereiche.

Langlauf war eine Herausforderung

„Die Voraussetzungen mit dem vielen Schneefall waren wirklich nicht einfach, das OK-Team und alle Dienstleister haben wirklich ganze Arbeit geleistet“, bilanzierte Scherer. Etwas in die Hände gespielt habe dem Veranstaltungsteam das schöne Wetter während der dreitägigen Langlauf- und Kombinationsbewerbe.

Akito Watabe beim Skisprung

APA/BARBARA GINDL

Der in Seefeld erfolgreiche japanische Skispringer Akito Watabe

Aufgrund fehlender Erfahrungswerte sei vor allem der Langlauf eine Herausforderung gewesen. „Das ist der Bereich, wo wir am meisten Erfahrung sammeln müssen“, so der erstmals in leitender Funktion für eine WM zuständige Osttiroler. Der 33-Jährige verwies angesprochen auf den Stellenwert im Verband auf die volle Rückendeckung für die Nordischen Titelkämpfe in 13 Monaten. „Alle Funktionäre sind aktiv eingebunden, es ist ein Teamwork.“

Beschilderung soll besser werden

Bis zur WM gelte es aber auch noch einiges zu optimieren. „Wir werden die Punkte, die uns aufgefallen sind, analysieren und schauen, in welchen Bereichen wir Verbesserungen machen müssen, um ein besseres Service für sämtliche Klientengruppen bieten zu können“, erläuterte Scherer. Aufgefallen sei vor allem, dass die neue Stadionkonfiguration mit dem Langlaufziel abseits des Schanzenareals zu „einigen Anfragen“ geführt haben. „Wir können uns da durchaus noch in der Beschilderung verbessern. Das ist schon ein wesentlicher Punkt für Fans, Zuschauer und sämtliche andere Gruppierungen.“

Auch an den Langlaufstrecken seien noch geringfügige Adaptierungen, abhängig vom Feedback der Sportler und der TV-Stationen, möglich. „Wenn, dann gibt es nur Feinjustierungen, dafür gibt es ja diese Testveranstaltungen“, sagte Scherer. Endgültig beschlossen wird die Konfiguration der Strecken und des Stadions bis Anfang April. Die letzte Abnahme der Wettkampfstätten erfolgt dann im Oktober.

Auch Verkehrs-Logistik wird noch geändert

Das Verkehrssystem habe trotz der Schneemassen prinzipiell funktioniert, so der WM-Organisationsdirektor, bei der WM werde der Ansturm freilich deutlich höher sein. „Wir müssen gewappnet sein, da wir im nächsten Jahr ja wesentlich mehr Zuseher haben werden. Heuer hatten wir doch begrenzte Parkflächen, was aber ausgereicht hat“, meinte Scherer und kündigte mehr Parkplätze und ein anderes Logistiksystem an. Auch die Bahnanreise der Fans, mehrere tausend davon werden aus Norwegen erwartet, sei ein wichtiger Faktor.

Beim Weltcup hielt sich der Zuschaueransturm noch in Grenzen. Am Samstag waren es laut offiziellen Angaben 3.500 Fans, am Freitag deutlich weniger. Der Sonntag versprach mit dem Auftritt von Teresa Stadlober am Nachmittag noch eine Steigerung. „Wir haben aber für Seefeld Topwerte erreicht“, merkte Scherer an.

Zur WM werden täglich 25.000 Gäste erwartet

Im kommenden Jahr erhofft man sich täglich bis zu 25.000 WM-Gäste. Dafür werden im gemeinsamen Zielbereich für Langlauf und Kombination zwei große Tribünen aufgebaut. In diesem Stadionbereich sollen dann zwischen 8.000 und 9.000 Fans Platz finden, der Rest verteilt sich auf den Strecken. Das Skisprung-Areal fasst 13.000 Zuschauer.

Ticketverkauf für WM soll bald starten

Weltcup-OK-Chef Werner Frießer, gleichzeitig Bürgermeister, Skiclub-Obmann von Seefeld und 2019 WM-Sportdirektor, dürfte sich dank des Postkartenwetters mit strahlendem Sonnenschein und viel Schnee über eine guter Werbung für die Region freuen. Lediglich Kleinigkeiten im organisatorischen Ablauf seien noch zu verbessern, merkte auch der eng mit Scherer zusammenarbeitende Frießer an. In den nächsten Wochen sollen die WM-Marketingmaßnahmen verstärkt und mit dem Ticketverkauf begonnen werden. Außerdem läuft das Volunteer-Programm voll an. Es werden mehr insgesamt 1.200 Helfer und Mitarbeiter benötigt.