Früher Winter sorgt für gute Abschussquote

Die Tiroler Jäger haben die Abschussquoten beim Wild heuer besser als in den Jahren davor erfüllt. Das zeigt die Jagdstatistik des Tiroler Jägerverbands. Für den Landesjägermeister ist das eine Auswirkung des frühen Wintereinbruchs.

So viele Hirsche wie im vergangenen Jahr wurden in Tirol seit dem Jahr 2010 nicht mehr erlegt. 11.117 Stück Abgang beim Rotwild bedeuten, dass die behördlich vorgeschriebene Abschussquote zu 96 Prozent erfüllt wurde. Im Jahr 2016 waren es nur 9.640 Stück, was 85 Prozent der Quote entspricht. Landesjägermeister Anton Larcher spricht von einer sehr erfreulichen Bilanz.

Außerfern hinkt bei Quote hinterher

In fünf Bezirken wurden die Vorgaben sogar zu 98 Prozent und mehr erfüllt. Der Rotwild-stärkste Bezirk Reutte hinkt hingegen mit 88 Prozent deutlich hinterher. Landesjägermeister Anton Larcher sieht diese Zahlen als Folge der Tuberkulose, infolge der Maßnahmen im Zusammenhang mit dieser Krankheit sei der Bestand ohnehin sehr stark zurückgegangen.

Anton Larcher

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Anton Larcher

Larcher bezeichnet angesichts der hohen Vorschreibungen und des dadurch hohen Drucks auch die 88 Prozent als ein passables Ergebnis. Im Bezirk Reutte gab es einen Abgang von 2.024 Stück Rotwild, das ist der höchste Wert vor dem Bezirk Innsbruck-Land mit 1.898 Stück.

Larcher fordert Wildruhezonen

Das gute Ergebnis in Tirol ist laut dem Landesjägermeister nahezu ausschließlich auf die Witterung zurückzuführen. Man habe einen frühen Wintereinbruch gehabt und in den Jagdrevieren sei früher Ruhe eingekehrt, was sich in der Bejagung auswirkt, so Larcher. Um in Zukunft weniger von der Witterung abhängig zu sein, fordert Larcher einmal mehr Wildruhezonen. Besucherlenkungssysteme würden noch zu wenig greifen, deshalb werde der Tiroler Jägerverband nach wie vor an Wildruhezonen arbeiten.

Beim Rehwild wurde die Quote zu 94 Prozent erfüllt, beim Gamswild zu 86 Prozent und beim Steinwild zu 75 Prozent. Beim Gamswild werde es keine behördlichen Sanktionen geben, da Gamsblindheit und Gamsräude ohnehin zu erheblichen Verlusten führen würden, heißt es - mehr dazu in Gamsblindheit: Jäger bitten um Rücksicht. Die Statistik des Jägerverbandes ist genau genommen erst eine Zwischenbilanz, da das Jagdjahr erst mit dem 31. März endet, die Jagdsaison ist aber mit Dezember vorbei. Das heißt, es wird nur mehr wenig dazukommen.

Larcher: Keine Freude mit Jagd auf Wölfe

Der Tiroler Jägerverband steht zwar hinter der von den Agrarreferenten geforderten Regulierung des Wolfsbestandes. „Ich persönlich habe keine Freude damit, wenn wir den Wolf bejagen“, meinte dazu Landesjägermeister Anton Larcher. „Wenn die Jägerschaft zur Hilfe gerufen wird, stehen wir aber natürlich bereit“, meinte er weiters. Er fordert zudem ein „Wolfmanagement“, in dem geregelt wird, wer für Schäden aufkomme.

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