Touristiker zu Saisonbeginn in Hochstimmung

Tirols Touristiker blicken optimistisch in die Wintersaison. Dank der Schneelage gab es einen guten Start und für die nächste Zeit ist die Buchungslage gut. Sorgen bereitet aber der Stopp der Fluglinie Flyniki.

Flyniki hatte sieben Mal die Woche Gäste aus Norddeutschland nach Innsbruck gebracht. Das derzeitige „Aus“ für die Flüge könnte hier für Einbußen sorgen. Insgesamt zeigten sich Tirols Touristiker bei einer Pressekonferenz am Freitag aber optimistisch.

Russischer Markt erholt sich wieder

76 Prozent der Betriebe zeigten sich in einer aktuellen Umfrage zufrieden mit der Buchungslage, erklärte Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung. Vor allem die Buchungen aus den Märkten Deutschland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz seien schon sehr gut. Doch auch der russische Markt erhole sich wieder.

Hörl, Platter und Margreiter bei Pressekonferenz

ORF

Franz Hörl, Günther Platter und Josef Margreiter bei der Pressekonferenz am Freitag.

Beim kaufkraftstarken Dänemark gebe es jedoch Verluste. „Da nimmt Salzburg Tirol einiges weg“, meinte Margreiter. Besonders die Vier- und Fünf-Stern-Betriebe zeigen sich bisher sehr zufrieden mit dem Saisonauftakt. Die gehobene Hotellerie ist am Besten ausgebucht.

Skifahrer-Geschäft wächst nicht mehr

Der klassische Wintertourismus muss sich aber laut Margreiter neu aufstellen, denn das Skifahrer-Geschäft stagniere „und wächst eigentlich nicht mehr“. Das Bedürfnis nach Winterwelt, Wellnesswinter, Erholung, Wandern und Langlaufen hingegen würde steigen. Das habe auch mit der Demographie und mit dem Älterwerden der Gesellschaft zu tun. Trotzdem müsse man auch für die Jugend „lässige Sachen haben“. Das sei sicher eine Herausforderung für die Zukunft.

Platter betont Qualität

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) will sich aber nicht auf Nächtigungsrekorde versteifen. Es gehe um die Wertschöpfung im Land, damit man in Personal und Infrastruktur investieren kann und die Qualität gehalten werden kann. Die schönste Infrastruktur nutze nichts ohne gutes Personal, „das ist die Zukunft des Tourismus“. Zudem wolle Tirol auf Schneekompetenz setzen. Hierfür solle ein eigenes Freiluftlabor für die Erforschung der künstlichen Herstellung von Schnee im Kühtai errichtet werden, kündigte Platter an.

Hörl: Es braucht auch ausländische Arbeitskräfte

Spartenobmann der Wirtschaftskammer Tirol und Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl sprach das Problem fehlender Arbeitskräfte an. „Es gibt aber eine Zusage der neuen Bundesregierung, den inländischen Arbeitsmarkt zu aktivieren“, meinte Hörl. Ausländische Arbeitskräfte würden zwar oft kritisch gesehen, aber auch diese werde es brauchen. Wie viele Arbeitskräfte zurzeit fehlen, konnte Hörl nicht beziffern. Ein Fokus müsse in Zukunft außerdem auf die Erreichbarkeit der Skigebiete mit der Bahn gesetzt werden, betonte Hörl. Hier hinke Tirol der Schweiz noch hinterher.