Herbst war feucht, trüb und kühl

Der zu Ende gehende Herbst ist in Tirol relativ feucht, trüb und kühl ausgefallen. Die stärksten Abweichungen gibt es beim Niederschlag, der laut der ZAMG um fast ein Drittel über dem langjährigen Mittel liegt.

In Tirol gab es um 28 Prozent mehr Niederschläge. Die Wetterstation auf der Idalpe verzeichnete sogar um 88 Prozent mehr Niederschlag als im Durschnitt, was ein österreichischer Rekordwert ist.

Spaziergänger im Regen

ORF/Hermann Hammer

Der Regenschirm musste diesen Herbst oft herhalten

Der meteorologische Herbst

Während sich der astronomische Herbst am Sonnenstand orientiert, beginnt für die Meteorologen der Herbst am 1. September und endet am 30. November.

Dazu passt auch, dass sich die Sonne weniger oft zeigte, um zehn Prozent blieb sie hinter ihren Durchschnittswerten zurück. Am längsten schien die Sonne im Osttiroler Sillian mit 440 Stunden, wobei sie genau den Durchschnittswert erreichte. Die Temperatur blieb ebenfalls unter dem Mittelwert, wobei die Abweichung mit einem halben Grad Celsius moderat ausfiel. Der höchste Wert im Herbst wurde am 5. Oktober an der Station der Universität mit 26,5 Grad in Innsbruck erreicht. Im Bereich unter 1.000 Metern Seehöhe war es in Ehrwald am kältesten. Auf der in 982 Metern Höhe gelegenen Station wurden am 20. November -8,5 Grad gemessen.

Herbst trotzt dem Klimawandel am stärksten

Bei der ZAMG verweist man darauf, dass es in den letzten Jahren in Österreich nur selten einen relativ kühlen Herbst gegeben hat. Laut dem ZAMG-Klimatologen Alexander Orlik gab es in den letzten 15 Jahren nur drei Mal einen zu kühlen Herbst, nämlich 2003, 2007 und 2010.

Von allen vier Jahreszeiten hat sich die Klimaerwärmung auf den Herbst am wenigsten ausgewirkt. So ist in Österreich beispielsweise in den letzten 60 Jahren der Sommer pro Jahrzehnt um 0,45 °C wärmer geworden, der Frühling um 0,38 °C und der Winter um 0,33 °C. Der Herbst erwärmte sich in den letzten 60 Jahren dagegen nur um 0,19 °C pro Jahrzehnt.