Drei Fälle bei Landeshotline zu Missbrauch

Nach Bekanntwerden von Missbrauchsfällen in einer Skihauptschule haben sich bei der vom Land Tirol eingerichteten Erstanlaufstelle bisher drei Personen gemeldet. Alle Vorwürfe würden 20 bis 45 Jahre zurückliegen, teilte das Land am Dienstag mit.

Vergangene Woche wurde eine Erstanlaufstelle für ehemalige Internatsschüler der damaligen Skihauptschule Neustift sowie des Skigymnasiums Stams eingerichtet. „Bis heute Mittag haben sich drei Personen bei der Anlaufstelle des Landes Tirol gemeldet, die darauf schließen lassen, dass die Missbrauchsvorwürfe in der ehemaligen Skihauptschule Neustift und besagte Aufnahmerituale im Skigymnasium Stams zutreffen könnten“, sagten Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) in einer Aussendung. Allfällige strafrechtliche Verdachtsfälle würden nach Rücksprache mit den Betroffenen von der Erstanlaufstelle an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, hieß es weiter.

Skihauptschule Neustift, NMS Neustift

ORF

Die ehemalige Skihauptschule und jetzige NMS Neustift

Anlaufstelle des Landes

Ehemalige Internatsschüler der ehemaligen Skihauptschule Neustift sowie des Skigymnasiums Stams, die von sexualisierter Gewalt und sexuellen Übergriffen zu berichten haben, können sich anonym bei der Anlaufstelle für Opferschutz des Landes Tirol melden. Diese ist von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 11.30 Uhr unter der Telefonnummer 0512/508 3795 erreichbar.

Untersuchung angekündigt

Palfrader kündigte weiters eine gemeinsame Untersuchung durch die dienst- und disziplinarrechtlich für die Schule zuständige Bildungsabteilung des Landes Tirol und durch den in pädagogischer Hinsicht zuständigen Landesschulrat für Tirol an. Etwaige dienstrechtliche und disziplinarrechtliche Verfehlungen werden geprüft und strafrechtliche Verdachtsfälle ebenfalls an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, hieß es weiter.

Vorwürfen wird nachgegangen

„Mir ist es wichtig, dass alles getan wird, um eine lückenlose Aufklärung jeglicher Vorwürfe herbeizuführen und diese Aufklärung so rasch wie möglich voranzutreiben“, argumentierte Palfrader. Sie wünscht sich, dass sich Betroffene an die Erstanlaufstelle wenden, damit den Vorwürfen so rasch wie möglich nachgegangen werden könne.

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