Familie trieb blühenden Drogenhandel

Die Polizei hat eine niederländische Familie als Drogendealer überführt, die im Bezirk Kitzbühel ein Lokal betrieben hat. Drei Erwachsene sind in U-Haft und laut Polizei geständig. Auch ein Lieferant der Familie sitzt hinter Gittern.

Jahrelang lief der Drogenschmuggel zwischen den Niederlanden und Tirol. Anfänglich brachte der 49-jährige Mann mit seiner Frau das Kokain in 100-Gramm-Portionen in einem Leihwagen nach Tirol, bis die beiden im Bezirk Kitzbühel ein Lokal eröffneten. Daraufhin übernahm die 77-jährige Mutter des Mannes die Schmuggelfahrten.

Alle zwei Wochen fuhr sie in ihre Heimat, um dort die Drogen zu holen. Ende Mai wurde sie in einem Zug mit 150 Gramm Kokain erwischt und festgenommen. Daraufhin wurden das Lokal und die Wohnung der Familie durchsucht. Etwas Kokain, eine Schreckschusspistole und Bargeld konnten noch sichergestellt werden.

14-Jähriger übernahm Botendienste

Insgesamt soll die Familie vier Kilogramm Kokain und ein Kilogramm Cannabis nach Tirol geschmuggelt haben. Verkauft wurde der Stoff zum einen im Lokal, aber auch per Taxi an die Abnehmer geliefert. Dabei wurde auch der 14-Jährige als Bote eingesetzt. Insgesamt soll die Familie so zweieinhalb Kilogramm Kokain und das gesamte Cannabis im Wert von etwa 210.000 Euro verkauft haben. Bis jetzt konnten 60 Abnehmer ausgeforscht und bereits vernommen werden.

Lieferant der Familie ebenfalls in Haft

Der 49-jährige Mann, seine Frau und seine Mutter sitzen derzeit in Innsbruck in Untersuchungshaft. Laut Polizei legten sie ein umfassendes Geständnis ab. Der 14-Jährige ist wieder bei seiner Mutter in den Niederlanden, bei der es sich nicht um die inhaftierte Frau des Vaters handelt. Vergangene Woche konnte in Italien auch der Suchtgifthändler festgenommen werden, der die Familie von Ende Dezember 2016 bis April 2017 mit den Drogen versorgt hatte.