„Schwindel“ um Osttiroler Begrüßungsstein
Im vergangenen Herbst wurde das Stein-Glas-Kunstwerk zur Begrüßung gleich nach der Mautstelle feierlich eröffnet. Gekostet hat es 70.000 Euro. Bis jetzt hieß es, dass der Sockel dazu aus Osttiroler Stein, Serpentin, sei.
Schweizer statt Osttiroler Stein
Nun wurde aber bekannt, dass das ein Schwindel war. Denn der Sockel für das Denkmal ist aus Schweizer Stein gefertigt. Man habe lange gesucht, bis man einen ähnlichen Serpentin aus der Schweiz gefunden habe, bestätigte der Steinmetz gegenüber dem ORF Tirol. Das Produkt aus der Schweiz sei eben billiger gewesen.
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Antwort erst nach langer Nachdenkpause
Konfrontiert mit dieser Tatsache wollte der Obmann des Osttiroler Tourismusverbandes, Franz Theurl, zunächst davon überhaupt nichts wissen. Erst nach einer Nachdenkpause und der Nachfrage, ob es sich dabei um Etikettenschwindel handle, sagte Theurl: „Es macht an und für sich in der Ansicht nicht unbedingt einen Unterschied. Das erkennt der Gast ja nicht, ob das eine Platte aus Nordtirol oder Osttirol ist.“ Die Glasfachschule Kramsach habe das Stück gefertigt, es sei ein Gesamtauftrag gewesen und auch so angeboten gewesen.
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Steinbruchbetreiber zeigt sich verwundert
Seit Jahrzehnten wird der Stein in einem Steinbruch bei Prägraten am Großvenediger abgebaut. Bei der Firma Lauster Naturstein in Kienburg ist man verwundert, dass man nicht einmal zu einer Ausschreibung für das Osttirol-Portal eingeladen wurde. „Es befremdet, weil ärgern ist vielleicht zu viel. Man kann niemanden zu seinem Glück zwingen“, sagte Firmenchef Albrecht Lauster. Wenn es schon heimisches Material gebe, würde er schon erwarten, dass das auch für derartige Produkte verwendet würde, so Lauser.
Zwei neue Denkmäler geplant
Zwei Begrüßungsdenkmäler für Reisende aus Südtirol und Kärnten nach Osttirol werden bald erneuert. Diese sollen einen Sockel aus Osttiroler Serpentin bekommen, wird jetzt versprochen. Der „Stein des Anstoßes“ auf dem Felbertauern bleibt aber.