Verpackungsspezialist punktet mit Weltneuheit

Lebensmittel-Versandboxen ganz aus Papier und damit zu 100 Prozent recyclebar - mit dieser Innovation könnte der Tiroler Verpackungsspezialist Dinkhauser den immer stärker werdenden Online-Versand von Lebensmitteln nachhaltig beeinflussen.

Dem Onlinehandel von Milch- und Fleischprodukten oder beispielsweise frischem Fisch werden starke Wachstumszahlen prognostiziert. Bisher war der gekühlte Einzel-Versand dieser empfindlichen Produkte fast ausschließlich in Styroporboxen möglich. Der Dinkhauser-Gruppe mit Stammsitz in Hall in Tirol ist es jetzt gelungen, eine völlig recyclebare Alternative aus Karton zu entwickeln. Die Innovation brachte dem Unternehmen auch just den „Worldstar for Packaging Award 2017“ ein.

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So funktioniert der „Foodmailer“

Geschäftsführer Paul Schäfer und Gattin Katharina befüllen eine ihrer Versandboxen mit Milchprodukten.

Besondere Zirkulation und eigenes Kühlsystem

Die Herausforderung für die Entwicklungsabteilung der Firma Dinkhauser war, einen Karton zu konzipieren, der die Ware 48 Stunden lang kühl genug hält - auch bei warmen Außentemperaturen. Dies ist durch ein ausgeklügeltes Zirkulations- und Kühlsystem gelungen. Für das Kühlen hat man bei Dinkhauser eigene Kühlpacks entwickelt, die ebenfalls recyclebar sind und keine Feuchtigkeit abgeben.

Foodmailer von Dinkhauser

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Auch diese Kühlpacks, die keine Feuchtigkeit abgeben, sind eine hauseigene Entwicklung.

Ein eigener Kalkulator, den der Kunde online findet, berechnet, wieviel Kühlpacks für den Versand notwendig sind. Abhängig ist das vom Inhalt und von der Versanddauer.

Dinkhauser setzt auf Individualität

Vom Erfolg ihrer Innovation sind Paul und Katharina Schäfer überzeugt: „Der E-Commerce mit Frischware steht erst am Anfang. Hier wird sich in den kommenden Jahren noch einiges tun“, so die beiden im Gespräch mit tirol.ORF.at. Ihr „Foodmailer“ ermögliche es jetzt aber beispielsweise einer Sennerei im Zillertal, Kunden, die Produkte im Urlaub genossen haben, Milch, Joghurt und Käse das ganze Jahr über beispielsweise nach Deutschland zu schicken. Auch eine Schweizer Delikatessenmanufaktur nutzt den „Foodmailer“ mittlerweile für den Direktversand.

Vom Erfolg der Lebensmittel-Versandbox abhängig ist die Dinkhauser-Gruppe allerdings nicht. Sie produziert Verpackungen für über hundert Kunden in ganz Europa. Weiters ist die hauseigene Versandverpackungslinie „Colompac“ äußerst erfolgreich und auch im Display-Bereich - das sind mit Waren befüllte Aufsteller aus Karton - hat Dinkhauser ein stabiles Standbein.

Foodmailer von Dinkhauser

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Dinkhauser produziert Verpackungen und Displays für namhafte Kunden in ganz Europa.

Kreative ambitionierte Mitarbeiter gefragt

Dinkhauser ist seit 170 Jahren ein Familienbetrieb mit Stammsitz in Hall in Tirol. Mittlerweile gibt es in Oberösterreich und im deutschen Regensburg weitere Firmenstandorte. „Wir können unseren Kunden besonders gut zuhören und sind schnell und flexibel in der Umsetzung“, darin sieht Paul Schäfer eine der größten Stärken seines Unternehmens. „Und wir haben kreative Mitarbeiter, die den Ehrgeiz haben, unsere Produkte und auch sich selbst weiter zu entwickeln.“

Weil Paul Schäfer immer nach vorne denkt, nimmt er Negativwörter wie beispielsweise Fachkräftemangel ungern in den Mund. Aber natürlich sei man auch bei der Firma Dinkhauser immer an Mitarbeitern interessiert, die eine Ausbildung oder beruflich Karriere anstreben. Das Betätigungsfeld sei breit und spannend.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at

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