Warme Mahlzeiten spenden via App
Restaurantbesuche gehören für viele Menschen zum Alltag, für Menschen, die am Existenzminimum leben, sind sie unerschwinglich. „Dignitos“, eine neue App in Zusammenarbeit mit Restaurants, will diesen Menschen helfen.
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Durch freiwillige Spenden ermöglicht die App Restaurantbesuche für bedürftige und hungrige Menschen. Mit der App wolle man auf einfachem Wege Menschen, die Gutes tun wollen, mit Menschen die Hilfe brauchen, verbinden, erklärte Österreich-Gründer Andreas Staudinger. Er hat die App gemeinsam mit den deutschen Gründern nach Tirol geholt.
Essen gehen ist auch sozialer Faktor
Dabei geht es aber nicht allein um die Mahlzeit an sich, die App soll auch Menschen mit Geldsorgen in Gesellschaft und in das Sozialleben hinausbringen, damit sie nicht nur zu Hause sitzen müssen. Für Monika Gabl wären Restaurantbesuche undenkbar. Die App ermöglicht ihr eine Abwechslung vom Alltag, in dem es oft darum geht, jeden Cent umzudrehen. „In Innsbruck gibt es mit ‚Dignitos‘ ein paar Plätze, in denen man essen kann. Da kann man einfach hingehen, man ist dort gern gesehen, und ist auch kein Bittsteller, das ist wichtig“, erklärte die Rentnerin.
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Würdevoll und unkompliziert
Die App soll dabei möglichst unkompliziert sein, sowohl für die Spender als auch für Menschen, die das Angebot nutzen. Via App kann mit wenigen Klicks gespendet werden, einen Mindestbeitrag gibt es dabei nicht. Menschen, die in den Restaurants essen, müssen nur kurz dem Kellner oder Inhaber Bescheid geben, sie müssen ihre Bedürftigkeit nicht nachweisen. Das war den Betreibern wichtig, so soll die Würde der Bedürftigen geschützt werden, so Staudinger. Probleme mit Menschen, die das ausnützen, habe man nicht, in Deutschland wurden im Durchschnitt Mahlzeiten unter zehn Euro bestellt.
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Mit den Restaurants wird jeweils am Monatsende abgerechnet. Pablo Cortes unterstüzt „Dignitos“ mit seinem Restaurant in Innsbruck seit ein paar Monaten. Er mag die Idee hinter dem Projekt. „In einer Zeit, in der es so viel Negatives gibt, ist das sehr inspirierend“, freut er sich. Durchschnittlich zwei Gäste nutzen das Angebot bei ihm täglich, meistens Obdachlose. Man wolle das Bewusstsein aber auch für Menschen mit sehr niedrigem Einkommen, wie etwa Mindestpensionen wecken, erzählte er.
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20 Restaurants nehmen in Tirol bereits teil, in den nächsten Monaten soll die Zusammenarbeit mit Restaurants in ganz Österreich ausgebaut werden. „Versteckte Armut gibt es überall“, ist Staudinger überzeugt.