Bergrettung beklagt sinkende Zahlungsmoral

Die Tiroler Bergrettung beklagt eine sinkende Zahlungsmoral bei den Geretteten. Derzeit sitzt die Bergrettung in Tirol auf 110.000 Euro an offenen Forderungen. Wenn man nicht versichert ist, können Bergrettungseinsätze teuer werden.

Eine Rechnung der Bergrettung in Höhe von 10.000 Euro bekamen vor kurzem zwei Skitourengeher nach einem stundenlagen Großeinsatz in Salzburg präsentiert - mehr dazu in Nach Suche: 10.000-Euro-Rechnung an Gerettete (salzburg.ORF.at, 9.1.2017)

Bergretter bei Sucheinsatz im Schneetreiben im Winter vor Almhütten (Genneralm, Osternhorngruppe)

Bergrettung Salzburg

Eine saftige Rechnung gibt es nach dem Einsatz in Salzburg

Auf Dankbarkeit folgt Zahlungsverweigerung

Auch die Bergrettung Tirol verrechnete im vergangen Jahr Geld für Einsätze. Den Geretteten sei oftmals nicht bewusst, dass sie zur Kassa gebeten werden, sagt der Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, Peter Veider. Wenn die Leute gerettet werden, seien die Euphorie und die Dankbarkeit groß, wenn es um das Bezahlen gehe, sinke die Zahlungsmoral von Jahr zu Jahr.

Peter Veider im Portrait

Bergrettung Tirol

Peter Veider

2.000 Einsätze pro Jahr

4.500 Bergretter stehen tirolweit freiwillig im Einsatz. Mehr als 2.000 Mal mussten sie im vergangenen Jahr ausrücken. Auch die Freiwilligen arbeiteten heute hochprofessionell, betont Veider. Für diese Arbeit brauche es auch hochprofessionelles Material und Einsatzgerät. Moderne Ausrüstung und professionelle Ausbildung kosten entsprechend viel Geld.

Mit den Förderungen des Landes von rund einer Million Euro komme man nicht über die Runden, sagt Veider. Deshalb müsse man die Einsätze verrechnen. Mit Mehrwertsteuer verlange man 41,80 Euro pro Bergretter. Kein Betrieb oder Handwerker könne mit diesem Stundenlohn arbeiten, so Veider. Er rät allen Bergsportlern, eine Berge- oder Rückholversicherung abzuschließen. Derzeit würden etwa neun von zehn Bergsportlern eine solche Versicherung haben.

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