Weihnachtszeit steigert Suchtgefahr

Laut dem Verein sucht.hilfe BIN steigt in Tirol während der Weihnachts- und Neujahrstage der exzessive Alkoholkonsum. Laut einer Umfrage betrinke sich etwa jeder Dritte aus der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen an den Feiertagen. Der Verein bietet konkrete Hilfe für Betroffene an.

40.000 Menschen in Tirol gelten als alkoholkrank, doppelt soviele als alkoholsuchtgefährdet. Alkoholmissbrauch nehme gerade auch in der Adventzeit und insbesondere auch zu Weihnachten zu. Darauf weist Christian Haring hin, er ist Psychiater und Obmann des Vereins BIN: „Rund um die Weihnachtsfeiern ist der Alkoholkonsum stetig relativ hoch. Gerade die, die schon ein Problem damit haben, sind in dieser Zeit besonders anfällig.“

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Der Obmann des Vereins BIN, Christian Haring, erklärt im Studiogespräch in „Tirol heute“, dass Alkolismus eine Krankheit ist, die man behandeln kann und auf die man nicht mit dem Finger zeigen sollte.

Besonders gefährlich sei die Gesellschaftsdroge Alkohol zu Weihnachten für alleinstehende und von Einsamkeit bedrohte Menschen: „Für die Alleinstehenden, die regelmäßig Alkohol konsumieren, ist dieser Abend besonders gefährlich. Der einzige Bezugspunkt ist dann der Alkohol.“

Jeder dritte Jugendliche trinkt mehrmals Alkohol

Ein Problemfall blieben die Jugendlichen. Insgesamt sei der Alkoholkonsum zwar auch hier zurückgegangen. In einer europaweit durchgeführten Studie sei aber deutlich geworden, dass 30 Prozent der Jugendlichen mehrmals im Monat Alkohol konsumierten. Damit lag man im Europa-Vergleich an erster Stelle, so Haring.

Es gebe zwar Menschen, die den Umgang mit Alkohol beherrschten, merkte Haring an. Alkoholkranke fänden sich aber in allen Alters- und Berufsschichten. Dass die Zahl der Alkoholkranken rückläufig sei, liege auch daran, dass schon einiges an Bewusstseinsbildung geschehen sei.

Konkrete Hilfe für Betroffene

Der Verein BIN vermittelt konkrete Hilfe für Betroffene. Beratungsstellen gibt es in allen Bezirken. Obmann Christian Haring: „Wer zur Weihnachtszeit Hilfe braucht, kann über den Verein Hilfe, Beratung und eventuell auch einen ersten Anstoß in Richtung einer Behandlung bekommen.“

Hilfe bietet BIN nicht nur bei Problemen durch übermäßigen Alkoholkonsum. Beratung gibt es auch für Medikamentenabhängige, Nikotin- und Spielsüchtige sowie deren Angehörige.

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