Züge wegen Flüchtlingen am Gleis gestoppt

Die Bahnstrecke am Deutschen Eck ist am Mittwochfrüh gleich zweimal gesperrt worden, weil Flüchtlinge aus fahrenden Güterzügen abgesprungen sind. Die Verbindung zwischen Salzburg und Kufstein war bis zu einer Stunde gesperrt, einige Männer wurden unverletzt gefunden.

Augenzeugen beobachteten zunächst zwischen 5.00 und 6.00 Uhr, dass eine Person bei Kiefersfelden aus einem Güterzug absprang. Bei der anschließenden Suche entdeckte die deutsche Bundespolizei Rosenheim einen unverletzten Nigerianer. Die Bahnstrecke, die gleichzeitig die wichtigste österreichische Ost-West-Verbindung darstellt, war für die Suche laut Sprecher Rainer Scharf von der Bundespolizei für etwa eine halbe Stunde gesperrt.

Der zweite Zwischenfall ereignete sich gegen 7.40 Uhr. Fünf Menschen wurden beim Abspringen von einem Güterzug beobachtet, drei Afrikaner wurden bald danach unversehrt entdeckt. Am Vormittag war ihre Befragung noch nicht abgeschlossen. Nach zwei Personen wurde noch gesucht. Die Bahnverbindung zwischen Kufstein und Rosenheim war eine Stunde unterbrochen. Im Einsatz standen Beamte der Bundespolizei und ein Hubschrauber.

Lebensgefährlicher Transportweg

In jüngster Vergangenheit gab es laut dem Polizeisprecher vermehrt lebensgefährliche Versuche, mit Güterzügen illegal nach Deutschland einzureisen. Dabei legen sich Menschen aufs Dach der Züge oder zwängen sich in den Radstand. Wenn der Zug sein Tempo verlangsamt oder an einem rot zeigenden Signal hält, so der Polizeisprecher, nützen viele die Gelegenheit, den Zug zu verlassen. Am Münchner Ostbahnhof seien im Oktober rund 50 Migranten ohne vorgeschriebene Dokumente angetroffen worden, im November waren es bereits 100 bis 130.