Brunner will bei Killington-Rennen überraschen

Stephanie Brunner will am Samstag im Riesentorlauf in Killington in den USA für eine Überraschung sorgen. Die 22-jährige Zillertalerin war beim Saisonstart in Sölden als Vierte beste ÖSV-Läuferin.

Während die Herren aufgrund des Schneemangels und den nicht winterlichen Temperaturen pausieren müssen, geht der Damen-Skiweltcup dieses Wochenende programmgemäß in Nordamerika weiter. Bei den Rennen in Killington an der US-Ostküste wollen die ÖSV-Damen überraschen. Für diese soll am ehesten Stephanie Brunner am Samstag im Riesentorlauf sorgen, während am Sonntag Michaela Kirchgasser und Katharina Truppe im Slalom die größten ÖSV-Hoffnungen sind.

In beiden Disziplinen müssen die ÖSV-Damen durch Verletzungen mit Anna Veith, Eva-Maria Brem und Carmen Thalmann auf die Zugpferde derzeit verzichten.

Chance für junge Rennläuferinnen

Stephanie Brunner war beim Saisonstart in Sölden Vierte und unterstrich beim letzten Vorbereitungstraining in Colorado, dass sie in Abwesenheit von Brem derzeit die schnellste Riesentorläuferin im ÖSV-Team ist.

Vorbild Marcel Hirscher

Damenchef Jürgen Kriechbaum ist voll des Lobes über die 22-Jährige Zillertalerin, die extreme Schräglagen fährt und sich dabei Marcel Hirscher zum Vorbild genommen hat. „Sie ist top in Form und derzeit unser Aushängeschild im Riesentorlauf“, so Kriechbaum. „Ich traue ihr ähnliches zu wie in Sölden.“

Stephanie Brunner

GEPA/Christian Walgram

Stephanie Brunner in Sölden

Geht es nach Brunner, darf es sogar etwas mehr sein, obwohl der Riesentorlauf bei den Damen die umkämpfteste Disziplin ist und in Vermont auch die Deutsche Viktoria Rebensburg, die gegen Ende des vergangenen Winters dominierte, zurückkehrt. Aber Brunner hat Selbstvertrauen, nachdem sie in Sölden hinter Lara Gut, Shiffrin und Italiens Jungstar Marta Bassino trotz „angezogener Handbremse“ im ersten Durchgang ihren ersten Podestplatz um nur knapp drei Zehntel verpasst hat - mehr dazu in Brunner verpasst Sprung auf Podest knapp (sport.ORF.at, 22.10.2016).

Leistung in Sölden bei 80 Prozent

„Das habe ich aber längst verdrängt“, wischte Brunner in den USA einerseits allzu hohe Erwartungen vom Tisch. „Ich hoffe in erster Linie, dass ich diesmal hier im Rennen 100 Prozent geben kann“, machte sie gleichzeitig klar, dass sie in Sölden noch nicht alles gezeigt hatte. „Das waren etwa 80 Prozent.“

Obwohl sie selbst einen extrem riskanten Fahrstil pflegt, lässt sich Brunner auch von den jüngsten Verletzungen im eigenen Lager nicht runterziehen. „Auch das kann ich gut verdrängen“, so Brunner.

Trainingsrückstand bei Ricarda Haaser

Nach den Ausfällen von Brem und Thalmann schickt der ÖSV am Samstag nur acht Riesentorläuferinnen an den Start. Die junge Truppe soll das Fehlen der Zugpferde wettmachen, in Sölden ist das mit gleich vier Fahrerinnen in den Top-14 schon sehr gut gelungen. Allerdings laboriert die Sölden-13. Ricarda Haaser an einer Schuhrandprellung sowie einem Haarriss im Wadenbein und konnte zuletzt kaum trainieren.