Millionen-Entschädigung für Südtiroler Bauern

Zwei Millionen Euro Schadenersatz erhalten Landwirte in Südtirol vom Bayer-Konzern. Ein im Jahr 2014 ausgebrachtes Pflanzenschutzmittel hatte bei Weinbauern Ernteausfälle bis zu 90 Prozent verursacht.

Als rund 800 Südtiroler Weinbauern Ende 2014 das Fungizid auf ihre Anlagen sprühten, schien die Welt noch in Ordnung. Doch im anschließenden Sommer bemerkten sie enorme Schäden bei den Blüten. In der Folge hatten viele Ernteausfälle zu beklagen.

„Luna Privilege“ von Firma Bayer CropScience

Der Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau stellte fest, dass überall dort, wo Wuchsstörungen auftraten, im Vorjahr das Fungizid „Luna Privilege“ der Firma Bayer CropScience ausgebracht worden war.

Wachstumsstörung bei Reben

provinz.bz.it

Wachstumsstörung bei Reben

Im April 2015 traten die Wuchsstörungen erstmals an Weinreben in Südtirol auf. Auch Reben im Piemont und in Apulien, in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren betroffen. Untersuchungen am Versuchszentrum Laimburg konnten nachweisen, dass das Spritzmittel die Pflanzen geschädigt hatte. Die Firma Bayer CropScience nahm die Untersuchungsergebnisse des Versuchszentrums Laimburg zur Kenntnis und erkannte sie an. Zudem willigte der Bayer-Konzern ein die Landwirte zu entschädigen.

Schäden mittlerweile ausgewachsen

Mitte Juni 2015 veröffentlichte die Firma Bayer CropScience in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine offizielle Erklärung, in der sie empfahl, das Pflanzenschutzmittel aus Vorsorgegründen im Weinbau nicht mehr einzusetzen. Für Italien wurde diese Empfehlung nicht ausgesprochen.

Die Gelder dürften in den kommenden Wochen und Monaten überwiesen werden. Die Entschädigung wird von Bauernvertretern als angemessen eingestuft. Das Mittel selbst wird in Südtirol nicht mehr eingesetzt. Die Schäden wuchsen sich mittlerweile nahezu überall aus.