Sorgen wegen „Horrorclowns“

In Familien sorgt derzeit das Thema „Horrorclowns“ für Gesprächsstoff. Im Internet ist von zahlreichen Sichtungen auch in Tirol die Rede, tatsächlich angezeigt wurde in Tirol bisher ein Fall.

Sogenannte „Horrorclowns“ sind Personen, die als Clowns verkleidet Passanten erschrecken und zum Teil auch attackieren. Dieser fragwürdige Trend kommt aus den USA und verbreitet sich zunehmend auch in Europa. Auch in Tirol häuften sich zuletzt Meldungen, dass derartige „Horror-“ oder „Gruselclowns“ gesichtet worden seien. Diese Nachrichten verbreiten sich dann schnell im Internet. Kindern, Jugendlichen und Eltern bereitet das Sorge. Hinter den angeblichen Sichtungen steckt aber in Tirol bisher meist wenig dahinter.

Ermittlungen in Schwaz

Am Wochenende soll sich der erste Fall mit Körperverletzung in Tirol ereignet haben. In der Nacht auf Sonntag hätten drei „Horrorclowns“ in Schwaz einen 19-Jährigen angegriffen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Zunächst seien zwei als Clowns verkleidete Personen aus einem Gebüsch gesprungen und auf den Passanten losgegangen. Als dieser flüchten wollte, hätte ihn dann eine dritte als Clown verkleidete Person mit einem Baseballschläger attackiert und verletzt, gab dieser der Polizei gegenüber an. Eine Fahndung der Exekutive nach den drei Männern blieb bisher erfolglos.

„Scherz“ mit möglichen rechtlichen Folgen

Die Polizei weist darauf hin, dass der fragwürdige Scherz schnell auch strafrechtliche Konsequenzen haben könne. Zwar sei es nicht verboten, sich maskiert im öffentlichen Raum zu zeigen. Wenn das Agieren aber so intensiv ist, dass andere Personen reagieren - etwa durch das Verreißen des Fahrzeuges oder das Hinunterspringen auf den Gehsteig, sei das ein strafbarer Tatbestand. Die Liste der möglichen strafbaren Delikte in diesem Zusammenhang sei groß: Sie reicht laut Polizei von der einfachen Verwaltungsübertretung wie beispielsweise einer Lärmerregung oder Ordnungsstörung bis hin zu einem Strafrechtsdelikt wie etwa einer Gefährdung der körperlichen Sicherheit, einer Nötigung, einer gefährlichen Drohung oder gar einer Körperverletzung.

Die Polizei bittet Personen, die „Horrorclowns“ sehen, den Vorfall umgehend zu melden. Weiters rät die Exekutive, keine Konfrontation mit diesen Personen zu suchen und auszuweichen.

Clowns verurteilen „Horrorclowns“

Bernhard Paul, selbst Clown und Direktor des Circus Roncalli, hält von solchen selbst ernannten Spaßvögeln nicht viel. „Wenn jemand mit einer Plastikmaske aus dem Karnevalsgeschäft aus dem Gebüsch stürmt, ist das irgendein Monster. Mit Clowns hat das nichts zu tun.“ Paul hofft, dass dieses Phänomen ähnlich wie die Ice Bucket Challenge (das Gießen von eiskaltem Wasser über den Kopf) bald wieder verschwindet.

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