Caritas baut Demenzberatung aus
Eine demenzerkrankte Person bedeutet für deren Angehörigen eine große Umstellung, die mit vielen Unsicherheiten und auch Ängsten verbunden sind. Neben den Demenzkranken selbst richtet sich das jetzt erweiterte Angebot des Caritas Demenzservicezentrums vor allem an die Verwandten und pflegenden Angehörigen.
Verlustängste und Verantwortung
Eine Demenzerkrankung in der Familie bewirke beispielsweise häufig Verlustängste bei Verwandten, erklärt die Leiterin der Caritas-Demenzstelle Petra Jenewein. Es passiert ein Rollentausch und die Verantwortung steigt. Rasch kann es passieren, dass man dabei überfordert ist, deshalb sei eine Art Wegbegleitung durch ausgebildete Fachkräfte oft eine große Unterstützung, weiß Jenewein aus Erfahrung.
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Demenz-Expertin Petra Jenewein im Gespräch mit Klaus Schönherr in „Tirol heute“ vom 14.9.2016
Kommunizieren mit Demenzkranken
Neben Rollentausch und steigender Verantwortung stoßen viele Angehörige allein schon bei der Kommunikation mit der demenzerkrankten Mutter oder dem demenzerkrankten Vater an Grenzen. Doch auch das kann erlernt werden, so Jenewein. Es gehe grundsätzlich darum, geduldig zu sein, keine rationalen Fragen zu stellen und in den Gesprächen mit Demenzerkranken die Gefühlsebene in den Vordergrund zu rücken.
Generell hilft Angehörigen häufig auch der Austausch mit anderen Betroffenen, weshalb im Caritas-Demenz-Servicezentrum ein Angehörigencafé eingerichtet wurde. Daneben werden Bildungsreihen angeboten und auch die Begleitung von Gemeinden auf dem Weg zu demenzfreundlichen Lebensräumen bietet die Caritas an.