Vorsorge: Unterschätzte Lebenserwartung

Viele Tiroler unterschätzen bei der Vorsorge die steigende Lebenserwartung. Das zeigt eine Studie, die am Dienstag die Tiroler Sparkasse präsentierte und die Aufschluss über das Sparverhalten der Tiroler gibt.

146 Euro legt jeder Tiroler im Durchschnitt für die Vorsorge auf die Seite. Vier von fünf Tirolern haben irgendein Vorsorgeprodukt. Doch für die immer weiter steigende Lebenserwartung reichen viele Vorsorgen nicht aus.

Wenn es um das Sparen und die Altersvorsorge geht, gehen die Tiroler kein Risiko ein. Sicherheit und Kapitalgarantie stehen an erster Stelle. So überrascht es auch nicht, dass klassische Sparformen wie Sparbuch oder Bausparvertrag am meisten verbreitet sind, gefolgt von Lebensversicherungen.

Sparkassenchef ortet zu niedrige Vorsorgebeträge

Die Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes GFK zeigt, dass 80 Prozent der Tiroler bereits vorgesorgt haben. Der Vorstandschef der Sparkasse, Hans Unterdorfer, schränkt aber ein, dass es noch einen Nachholbedarf bei den Betragshöhen gebe.

Hans Unterdorfer

Tiroler Sparkasse

Hans Unterdorfer

Viele bedenken nach wie vor nicht die steigende Lebenserwartung. Wenn die meisten über 80 Jahre alt werden, dann reichen viele Vorsorgeprodukte, die eine befristete Ausschüttung vorsehen, nicht aus. Hans Unterdorfer sagt, viele würden positiv überrascht sein, wenn sie um ihre Lebenserwartung wüssten. Die Tiroler würden heute meist mit etwa 80 Jahren Lebenserwartung rechnen. Die meisten Vorsorgehorizonte seien aber zu kurz, wenn man in die Statistik schaue. „Es gibt ein schönes Leben, aber das bedarf auch finanzieller Absicherung“.

Gefragt nach der richtigen Strategie raten die Finanzexperten dazu, früh anzufangen, auch wenn es nur kleine Beträge sind, und Produkte zu wählen, die eine lebenslange Rente garantieren. Ein Detail der Sparkassenstudie ist, dass erst vier Prozent eine private Pflegeversicherung haben, aber die Pflege werde für die meisten der größte finanzielle Brocken im Alter sein.