Kompatscher warnt vor Nationalismus

Südtirols LH Arno Kompatscher (SVP) befürchtet laut APA eine Gefahr für die Südtiroler Autonomie, sollte Norbert Hofer (FPÖ) zum Bundespräsidenten gewählt werden. Mit nationalistischen Ideen könne sich Südtirols Autonomie nicht weiterentwickeln.

Kompatscher empfahl bei einem Treffen mit Journalisten im Sitz des Auslandspresseverbands in Rom, am 2. Oktober bei der Neuauflage der Stichwahl zum Bundespräsidenten Alexander van der Bellen zu wählen. „Sollte die FPÖ in die Hofburg einziehen, hätte nicht nur Österreich, sondern auch Südtirol Probleme“, so Kompatscher.

FPÖ widerspricht dem europäischen Geist

Die politischen Ideen der FPÖ seien nationalistisch. Das widerspreche dem europäischen Geist zutiefst, meinte der Südtiroler Landeshauptmann: „Nationalismus hilft nicht der Entwicklung unserer Autonomie. Autonomie entwickelt sich nur mit guten Beziehungen zwischen Staaten, die an Europa glauben.“

Erst Anfang Mai hatte sich FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache für ein Referdum in Südtirol ausgesprochen, um eine Wiedervereinigung mit Tirol zu ermöglichen - mehr dazu in Strache für Wiedervereinigung Tirols.

Die Wahlkampagne für die Präsidentschaftswahl sei im Frühjahr von der Flüchtlingsproblematik beherrscht worden. „Zwar ist die Lage am Brenner jetzt ruhig. Doch es genügt, dass es zu mehr Bewegung kommt, dann wäre die Flüchtlingsproblematik wieder das einzige Wahlkampf-Thema“, sagte Kompatscher.

Als „Stichtag“ für Österreich bezeichnete der Präsident des Südtiroler Unternehmerverbandes, Stefan Pan, den 2. Oktober. „Wir hoffen, dass die Idee des offenen Europas siegt. Angst führt zur Verschließung. Dies bedeutet aber, sich vor einem Europa zu verschließen, das uns allen Wohlstand und Frieden beschert hat“, sagte Pan im Gespräch mit der APA.

FPÖ: Kompatscher soll Aussagen zurücknehmen

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger ortet in den Aussagen von Kompatscher einen politischen Skandal. „Diese Aussagen entbehren jeder Berechtigung, im Unterschied zu Alexander van der Bellen, führt Ing. Hofer mit jedem einen Dialog und hat noch nie jemanden ausgegrenzt“, so Abwerzger. Ein Bundespräsident Hofer würde für Abwerzger eine Verbesserung der Beziehungen mit Südtirol bedeuten.

„Solange Kompatscher Landeshauptmann von Südtirol ist, muss man sich um das Land große Sorgen machen, nicht umgekehrt“, so Abwerzger, der den Südtiroler Landeshauptmann aufforderte, seine Aussagen zurück zunehmen.