Agrarier bereiten Sammelklage vor
Viele Tiroler Bauern wollen es noch einmal wissen. Auch wenn die Höchstgerichte jedes Mal gegen sie entschieden haben, planen sie den Agrargemeinschafts-Streit über eine Schweizer Gesellschaft auf internationale Ebene zu bringen. Das Unternehmen mit Sitz in Zürich, dessen Name nicht bekannt gegeben wird, beschäftigt einen Stab an Anwälten und arbeitet nach dem Erfolgsprinzip. Die Gesellschaft übernimmt vertraglich alle Prozesskosten und ist - sollte sie gewinnen - am erstrittenen Betrag beteiligt. In dem Fall mit 40 %. Und da könnte es um viele Millionen Euro gehen.
Großteil der Einnahmen an Gemeinden
Immerhin sind rund 250 Agrargemeinschaften laut Behörden aus Gemeindeeigentum hervorgegangen. Deshalb fallen inzwischen alle Einnahmen z.B aus Verpachtung, Grundverkäufen oder Holzeinschlag jetzt der Gemeinde zu. Den Bauern bleiben aus der Agrargemeinschaft nur mehr die Weiderechte und Holz für den eigenen Hausbedarf. Viele Agrarier fühlen sich deshalb enteignet und wollen auf Entschädigung klagen. Wie viele sich genau auf das Angebot der Schweizer Firma eingelassen haben, ist derzeit nicht bekannt.
Massive Kritik kommt von Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf. Er bezeichnet das Vorgehen als letztes Aufbäumen einiger Unbelehrbaren und das Modell als verrückt, da man nicht einmal wisse, wie diese Schweizer Gesellschaft heißt.