Zehn Dschihad-Rückkehrer in Tirol im Visier

In Tirol stehen laut Verfassungsschutz rund zehn Dschihad-Kämpfer unter Beobachtung, die aus Syrien oder dem Irak zurückgekehrt sind. Österreichweit sind es über 110. Im Fokus der Verfassungsschützer stehen Tschetschenen.

Die Zahl in Tirol sei verglichen mit anderen Bundesländern höher, aber bei weitem nicht so hoch wie in Wien, Niederösterreich oder in der Steiermark, sagte der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Mittwoch vor Journalisten in Innsbruck.

Österreich mehr betroffen als andere Länder

Besonderes Augenmerk gelte der „Tschetschenen-Szene“, die unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz stehe. Wie viele Zellen es in Tirol gebe, wollte Gridling nicht festmachen, nur soviel: „Es ist eine Tatsache, dass sich das Landesamt mit dieser Szene beschäftigt“. Die unter Beobachtung stehenden Tschetschenen seien in Tirol unterschiedlich verteilt, und es gebe eine „gewisse Mobilität“. Insgesamt sei die Problematik in Österreich größer als in anderen europäischen Ländern. Bundesweit seien über 110 Fälle von Kämpfern bekannt, die aus dem ehemaligen Russland, vorwiegend Tschetschenien, stammen, erklärte Gridling.

Registrierung der Migranten wichtig

Mit der „unkontrollierten Migration“ sei eine „gewisse Sorge“ verbunden. Denn die Migrationsströme könnten sowohl von Terroristen genutzt, als auch für Schmuggelaktivitäten missbraucht werden. Wichtig sei daher eine Registrierung der Migranten, die nach Österreich kommen. In Tirol wurden bis zum April rund 5.000 illegale eingewanderte Migranten aufgegriffen. „Und es ist bereits jetzt zu sehen, dass die zentrale Mittelmeerroute mehr Bedeutung bekommt“, erklärte Gridling, obwohl das „ganz große Anwachsen“ derzeit noch nicht auszumachen sei.

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) betonte nach dem „Arbeitsgespräch zum Thema Sicherheit“, dass das Bedrohungsszenario in Österreich derzeit erhöht sei, und das betreffe auch Tirol. Daher brauche es eine stetige Beurteilung der Lage. Schließlich finden in Tirol wiederholt Großereignisse wie die Hahnenkammrennen oder die Biathlonweltmeisterschaften im kommenden Jahr in Hochfilzen statt.

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