SPÖ-Klubchef: Kritik an Soziale Dienste

Der ehemalige Soziallandesrat und jetzige Landtagsklubchef der SPÖ, Gerhard Reheis, ortet Managementfehler in der Flüchtlingshilfe. Er kritisiert die Tiroler Soziale Dienste (TSD) die für das Flüchtlingswesen in Tirol zuständig sind.

Gerhard Reheis sagt, es gebe in Tirol Großunterkünfte, in denen tagelang kein einziger TSD-Mitarbeiter an Ort und Stelle sei. Untragbare personelle Engpässe habe es zuletzt auch rund um die Traglufthalle in Hall gegeben, die als Flüchtlings-Unterkunft dient. Mitarbeiter, die dort krank sind, seien nicht nachbesetzt worden. Das sei untragbar, so Reheis, der im ORF-Interview ausreichend Personal forderte.

TSD versprechen Nachjustierungen

Auf Anfrage von Radio Tirol räumte Harald Bachmeier, der Geschäftsführer der Tiroler Soziale Dienste, vorübergehende personelle Engpässe in Hall ein. Er versprach Verbesserungen. Man sei bemüht, Krankenstände mit Personen aus anderen Einrichtungen auszugleichen, so Bachmeier.

SPÖ-Landtagsabgeordneter Thomas Pupp beklagte, dass die Informationsveranstaltung im Innsbrucker Stadtteil Sieglanger „kommunikationspolitisch erbärmlich“ gewesen sei. Bachmeier sagt dazu, dass man sich beim TSD bemühe, die Veranstaltungen zu optimieren. „Wir haben schon verschiedene Formate versucht. Es gibt Veranstaltungen, die tatsächlich Unterstützungscharakter haben, andere Veranstaltungen haben einen kompletten Verhinderungscharakter. Das Grundproblem der Unterbringung ist eine Herausforderung für das gesamte Bundesland“, so Bachmeier.

Bachmeier geht davon aus, dass heuer etwa 4.000 zusätzliche Plätze benötigt werden, sofern die Obergrenze des Bundes Bestand hat. "Ich würde mir wünschen, dass wir die Leute in gut strukturierten kleineren bis mittleren Einheiten unterbringen können“, so Bachmeier.

Die Tiroler Soziale Dienste beschäftigen 260 Mitarbeiter zur Betreuung von rund 6.300 Asylwerbern in Tirol. Am Donnerstag schnürten Land, Stadt und Polizei ein Sicherheitspaket für mehr Sicherheit in den größeren Asylwerberunterkünften - mehr dazu in: Sicherheitspaket für Asylunterkünfte.